SEO Day 2015 Recap

von | Okt. 26, 2015 | Recaps

Am 23.10.2015 fand der fünfte SEODay in Köln statt. Über 800 Teilnehmer fanden sich im Rhein Energie Stadion in Köln ein, um sich dieses Jahr zum ersten Mal Vorträge in vier parallelen Slots auf unterschiedlichem Niveau anzuhören, zunetworken und anschließend gemeinsam zu feiern. Wie jedes Jahr wurde die Konferenz von Veranstalter Fabian Rossbacher eröffnet und danach ging es direkt los.

Becoming the world’s best crawled domain: On-Page SEO Extreme

Bastian Grimm widmete sich in seinem Vortrag der Frage, wie man das Crawl-Budget seiner Website richtig nutzen kann. Grundsätzlich will Google so viele einzigartige Inhalte in möglichst kurzer Zeit crawlen. Daher sollten Seiten leicht erreichbar sein durch eine flache Architektur, Inhalte möglichst nur einmal auf der Website vorhanden und die Ladezeit entsprechend niedrig sein.


Wichtige Punkte:

  • Architektur der Website: Die Hierarchie der Website sollte idealer Weise so aufgebaut werden, dass Inhalte mit 3 bis 5 Klicks erreichbar sind. Je wichtiger ein Inhalt, desto weiter oben sollte er sich in der Hierarchie befinden. Die Relevanz eines Inhaltes kann dabei anhand des Suchvolumens des Themenbereichs bewertet werden. Wichtig: Links müssen für Google lesbar sein.
  • Richtige Verlinkung: Einzelne Unterseiten sollten interne Links erhalten. Dabei sollte auf die kontextuelle Relevanz geachtet werden und Links so gesetzt werden, dass sie auch vom Nutzer geklickt werden.
  • Crawler steuern: Mit den Meta-Tags index und noindex wird Google gesagt, welche Seiten indexiert und welche nicht indexiert werden sollen. Gecrawlt werden die Seiten trotzdem. Um dies zu verhindern, müssen Seiten in der robots.txt ausgeschlossen werden. Bastians Tipp: HTML-Dateien trotzdem mit den Meta-Tags steuern. Prüft, ob tatsächlich alle eure Seiten gebraucht werden und Traffic erhalten. Leere Kategorieseiten und Sortierungen / Filter-Ansichten nicht in den Index lassen. Seiten, die keinen Traffic erhalten, können gelöscht werden, sofern sie keine wichtigen Inhalte enthalten.
  • Weiterleitung: Weiterleitungen sollten wenn möglichst vermieden werden. Wenn dies nicht geht, dann immer per 301 weiterleiten und Weiterleitungsketten auflösen.
  • Canonical Tags: Sind nur in wenige Fällen sinnvoll, zum Beispiel bei http- und https-Version einer Website.
  • X-Robots Header: Funktionieren wie Meta-Tags, aber nicht für HTML-Dateien (z.B. PDFs)
  • Sitespeed: Die Ladezeit ist nicht nur ein wichtiger Rankingsfaktor, sie spielt auch eine Rolle beim Crawling. Testen lässt sie sich mit Tools wie webpagetest.org oder sitespeed.io

Crawl Issues identifizieren:

  • Interne Suche nicht mit GET-Formularen umsetzen, sondern mit POST
  • Paginierung: Durch eine höhere Anzahl Artikel auf einer Seite können Seiten eingespart werden
  • Nur indexierbare Seiten mit 200 Status Code in die XML-Sitemap aufnehmen
  • Interne Weiterleitung entfernen, stattdessen auf die richtigen Linkziele verweisen
  • 404 Seiten vermeiden: Inhalte, die tatsächlich nicht mehr existieren, mit 410 Status Code auszeichnen
  • Canonical Tags vermeiden
  • Facetted Navigation: Filter und Sortierungen erzeugen viele zusätzliche Seiten
  • Non HTMLs werden auch gecrawled
  • Einheitliche Reihenfolge bei GET-Parametern verwenden

Die Folien zum Vortrag gibt es hier: http://de.slideshare.net/bastiangrimm/crawlbudget-optimierung-seoday-2015

Mobil verkaufen: Im Shop, im Web, per App!

Wie sich das Kaufverhalten der Nutzer durch das zunehmende mobile Shopping verändert, zeigte Gero Wenderholm in seinem Vortrag auf. Durch die Nutzung von Mobil Geräten fällt beispielsweise ein großer Teil der Kaufberatung weg. Kunden informieren sich online über Produkte. Auch der Preisvergleich wird deutlich einfacher.

Durch die Nutzung von Apps fallen dann auch klassische Online-Marketing Prozesse weg. SEO spielt hier dann zum Beispiel keine Rolle mehr. Aber aus dieser Entwicklung entstehen auch neue Chancen. Mit einer guten App können Kunden länger gehalten werden. Wer eine App nutzt, bleibt in der Regel auch bei ihr. Wichtig für eine erfolgreiche App ist, dass sie Dinge einfacher und bequemer macht.

Mit der Image Search App von Macy’™s können Nutzer ein Outfit, das sie an einer Person sehen, fotografieren und die App sucht dann ähnliche Produkte aus ihrem Portfolio zusammen. Wichtig ist zu erkennen, wo ein Bedürfnis beim potentiellen Kunden entsteht und es abgeschlossen werden kann. Prozesse sollten verkürzt und vereinfacht werden, mit einer durchgängigen Nutzererfahrung. So entsteht Loyalität beim Kunden.

SEO im E-Commerce – Eine Case Study vom Zigarren-Shop Noblego

Maik Metzen von PerformicsAKM3 stellte in seinem Vortrag den Online Shop Noblego vor. Er widmete sich ausführlich den Fragen: Warum ein eigener Online-Shop

  • Wahl der Produkte
  • Aufbau einer Brand
  • Shop-Struktur
  • Inhalte (transaktioneller Content, Branding Content, Social Content)
  • Seeding
  • Offline Maßnahmen
  • Social Media

International SEO

Eine Übersicht über die internationale Suchmaschinenoptimierung gab Siwen Zhang in ihrem Vortrag: Von einer Aufstellung der verbreitetsten Suchmaschinen weltweit, über Rankingfaktoren bei Baidu und Yandex bis hin zur Internationalen SEO Strategie.

Ziel der Optimierung internationaler Seiten ist es durch Geo targeting die richtigen Inhalte in den entsprechenden Ländern in den Suchmaschinen zum Ranken zu bringen. Wichtig sind dabei die Wahl der Domain, die richtige Auszeichnung der Inhalte mit hreflang, die Wahl der richtigen Keywords, eine eigene länderspezifische Content-Strategie sowie Backlinks aus dem jeweiligen Land.

Außerdem sollten die Sozialen Netzwerke im Auge behalten werden. Denn je nach Land werden andere Netzwerke genutzt. Nicht zu unterschätzen sei außerdem das Projektmanagement, da je nach Land und Kultur Arbeitsprozesse anders verlaufen und Deadlines nicht eingehalten werden. Ein ultimatives globales SEO Cheat Sheet mit den Rankingfaktoren der größten Suchmaschinen gibt es hier: http://explido.de/cheatsheet

SEO Insights mittels Multichannel-Tracking

Wie man feststellen kann, an welchen Conversions SEO als Kanal beteiligt ist, zeigt Jens Brechmann. Dies lässt sich mithilfe des Multi Channel Trichters in Google Analytics untersuchen. Hier wird deutlich, dass der Anteil von SEO sehr viel höher ausfällt, als wenn man sich nur die Kanäle anschaut, über die eine Conversion abgeschlossen wird.

Durch ein entsprechendes Attributionsmodell kann auch Conversion vorbereitenden Seiten ein Wert zugeordnet werden. So erhalten auch Content Seiten einen Wert, die über das Last-Klick-Modell sonst keinen Wert erhalten, da über sie keine Conversion abgeschlossen wird.

Reichert man die Seiten mit hohem Attributionswert jetzt noch mit Daten aus dem Screaming Frog und Sistrix an, können gezielt die Seiten optimiert werden, die vorbereitend an Conversions beteiligt sind. Zum Beispiel können sie in der Seitenhierarchie höher gesetzt werden, mehr interne Links erhalten oder ihre Title und Description angepasst werden.

Steigendes Niveau der Vorträge

Insgesamt gab es 41 Vorträge, sortiert nach Einsteiger und Expertenniveau. Im Vergleich zu den letzten Jahren konnte so besser differenziert werden und auch für schon eingesessene SEO Hasen waren interessante Themen dabei. Speziell für Programmierer boten die Vorträge des SEOCodeDay eine spannende Thematik.

Den krönenden Abschluss des Tages bildete das Super Panel, in dessen Rahmen SEO Experten wie Dominik Wojcik, Markus Tober, Johannes Beus und Jens Fauldrath einzelnen Seiten SEO-technisch analysierten und Tipps zur Optimierung gaben. Außerdem wurde der beste Speaker gewählt und das beste Foto prämiert. Im Anschluss ging es dann ins Phönix auf der Zülpicher Straße zum Feiern.

Insgesamt bot der SEODay 2015 viel Abwechslung. Sicher kann in den Experten Slots das Niveau der Vorträge noch etwas angehoben werden, im Großen und Ganzen war das Programm aber ausgewogen. Mir bleibt nur zu sagen: Vielen Dank Fabian und ich freue mich aufs nächste Jahr J

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