Recap zum SEO Day 2020 – Corona Edition

von | Nov. 11, 2020 | Recaps

Nun hat es auch den SEO Day erwischt. Dank steigender Corona-Fälle in Deutschland musste nun auch der SEO Day als reine Online-Konferenz stattfinden, wie auch schon die OMKB vor einigen Wochen. Ursprünglich war er als hybrides Format geplant gewesen, bei dem zumindest ein Teil der Speaker und Teilnehmer vor Ort sein konnten. Dafür öffnete Veranstalter Fabian Rossbacher nun alle Live-Streams auch für Interessierte ohne Online-Ticket. So konnte unser gesamtes SEO Team daran teilnehmen.

Organisation

Wie zu erwarten lieferte der SEO Day auch in diesem Jahr geballtes Wissen im Bereich der Suchmaschinenoptimierung. In vier parallel stattfindenden Tracks gab es neuste Trends, fundiertes Basis-Wissen und Profi SEO Tipps – vom Anfänger bis zum erfahrenen Suchmaschinenoptimierer war hier sicherlich für jeden etwas dabei. Gefühlt wartete der SEO Day dieses Jahr mit noch mehr Fachwissen auf als in den Vorjahren, was sicherlich darin begründet liegt, dass es einen Track mehr gab.

Die Vorträge wurden im Vorfeld aufgezeichnet, was zu einer einwandfreien Übertragung über YouTube führte. Was leider wegfiel oder zumindest nicht öffentlich wurde, war die anschließende Diskussion mit dem Speaker. Auch wenn es die Möglichkeit gab, über einen Live Chat Fragen an den Vortragenden zu stellen, aber live vor Ort ist das einfach noch etwas anderes.

Kommentare zu den Vorträgen

Kommentare zu den Vorträgen

In einem fünften Stream wurde pro Time-Slot ein ausgewählter Vortrag gemeinsam mit Veranstalter und Speakern verfolgt und anschließend diskutiert.

Das reine Online-Format hat sicherlich einige Nachteile, weil der direkte Austausch mit Speakern und anderen Teilnehmern erschwert wird. Die Wissensvermittlung leidet aber nicht darunter.

Entitäten im SEO: Out with the old, in with the new

Einen der ersten Vorträge hielt Lidwina Hirsch, SEO-Managerin bei MSO Digital. Sie erläuterte verständlich, was Entitäten sind, welche Bedeutung sie für SEO haben und wie man diese berücksichtigend Inhalte optimiert.

Entitäten beschreiben das Wesen bzw. die Identität eines konkreten Gegenstandes oder einer Person. Am einfachsten lässt sich dies anhand eines mehrdeutigen Begriffs wie etwa „Mustang“ erklären. Dieser beschreibt sowohl ein Pferd als auch ein Auto. Um nun zu wissen, wovon die Rede ist, ist es notwendig zu wissen, welche weiteren Eigenschaften der konkrete Gegenstand aufweist und wie er zu anderen Themen in Beziehung steht. Dazu schaut man sich den Kontext an, in dem der Begriff verwendet wird. Tauchen in seinem Umfeld Begriffe wie „Stockmaß“, „Zucht“ und „Wildpferde“ auf, ist die Rede von einem Pferd. Wird im Gegensatz dazu von „Ford“, „Sportwagen“ oder „Cabriolets“ gesprochen, handelt es sich um das Auto. So lässt sich die eindeutige Bedeutung des Begriffs bestimmen.

Für Suchmaschinen wie Google war es früher nicht einfach, diesen Kontext korrekt zu erfassen. Um ein sinnvolles Suchergebnis zu liefern, ist dies aber enorm wichtig. Durch diverse Algorithmus Updates in den letzten Jahren wird Google nun immer besser darin, Zusammenhänge zu erschließen.

Google Updates der letzten Jahre

Google Updates der letzten Jahre

Doch wie erkennt Google Entitäten? Google crawlt Unmengen an Websites und wertet ihre Inhalte aus. Dadurch lernt die Suchmaschine, welche Attribute zu einer Entität gehören und welche nicht. Es handelt sich dabei um einen laufenden Prozess. Strukturierte Daten helfen ebenfalls dabei. Die gesammelten Informationen werden im Knowledge Graph abgespeichert, der semantischen Datenbank von Google.

Um nun selbst festzustellen, welche Attribute einer Entität zugeordnet werden, könnt ihr einen Blick in die Google-Suche werfen. Für viele Suchanfragen gibt es bereits eine Entitäten-Box, die in den SERPs angezeigt wird, und die euch Informationen zu weiterführenden Themen zu eurer Entität liefert. Hier könnt ihr feststellen, welche Themen Google selbst als relevant für eure Entität einstuft. Die solltet ihr bei der Optimierung eurer Inhalte berücksichtigen. Auch ein Blick in Wikipedia lohnt sich. Die Artikel sind hier so aufgebaut, dass ihr leicht nachvollziehen könnt, zu welchen Themen euer Begriff in Zusammenhang steht.

Und wie verändert sich nun SEO dadurch? Früher wurde die Optimierung an Keywords ausgerichtet. Pro Keyword, für das man ranken wollte, wurde eine Landingpage erstellt. Der Text wurde nicht für den Nutzer formuliert, sondern vor allem für die Suchmaschinen. Dies führte teilweise zu sinnbefreiten Texten, die aus einer Aneinanderreihung von Keywords bestanden und ansonsten keinen Mehrwert boten.

Heute funktioniert dies nicht mehr. Google kann inzwischen die Zusammenhänge zwischen einzelnen Wörtern erkennen und das müssen wir berücksichtigen. Wir optimieren nicht mehr auf Keywords, sondern auf Themen. Das heißt, wir bilden das ganze thematische Umfeld eines Begriffs ab. Trotzdem ist die Keyword-Analyse immer noch wichtig, nur ihre Verwendung hat sich verändert. Sie hilft uns dabei die Suchintention der Nutzer zu ermitteln, wir finden Synonyme und verwandte Begriffe, sie liefert Zusammenhänge zwischen Inhalten, die wir für die interne Verlinkung nutzen können, und wir finden heraus, wie der Wettbewerb aufgestellt ist.

Das alles brauchen wir, um sogenannte holistische Landingpages zu erstellen. Inhalte, die früher auf vielen unterschiedlichen Unterseiten bereitgestellt wurden, sollten jetzt auf einer übergreifenden Landingpage vereint und zusammengeführt werden. Wichtig: Dabei zählt nicht die reine Länge des Textes, sondern die Relevanz der Inhalte. Durch diese Verdichtung der Inhalte kann die eine Landingpage viele Suchanfragen abdecken und zu diesen ranken.

Um auf Entitäten zu optimieren, solltet ihr die folgenden Punkte berücksichtigen:

Optimierung auf Entitäten

Optimierung auf Entitäten

Champagne Vision – Beer Standards: Belastbare Erkenntnisse aus über 50 umfangreichen SEO-Audits

Parallel dazu teilte der strategische SEO-Berater René Dhemant seiner Erfahrung aus mehr als 50 SEO Audits. Grundsätzlich macht einen guten SEO Audit aus, dass er nicht nur Symptome aufzeigt (hier gibt es Probleme, die sollte man sich mal ansehen), sondern auch die Ursachen aufdeckt und Lösungswege dafür aufzeigt. Reine Tabellen und Listen mit betroffenen URLs sind kein SEO Audit.

Bevor mit dem Audit begonnen wird, muss die Erwartungshaltung des Auftraggebenden klar gemacht werden, denn nicht in jedem Fall ist ein SEO Audit das richtige Mittel, um seine Ziele zu in Bezug auf SEO zu erreichen. Das muss soweit klar sein.

Der SEO Audit ist nicht immer das Allheilmittel

Der SEO Audit ist nicht immer das Allheilmittel

Folgende Fehlerquellen sind in Renés Audits häufig aufgedeckt worden:

Interne Verlinkung fehlerhaft oder nicht ideal

  • Es sind intern Weiterleitungen verlinkt: Grundsätzlich nicht gut. Man sollte den Dämpfungsfaktor einer Weiterleitung nie unterschätzen. Am besten monitort ihr eure Status Codes regelmäßig, damit es gar nicht erst zu einem solchen Fehler kommt. Und nehmt in eure XML-Sitemaps nur URLs mit Status Code 200 auf.
  • Links zeigen auf noindx-Seiten oder Seiten, die per Canonical Tag auf eine andere Seite verweisen
  • Linktexte sind nicht ideal gesetzt: Entweder passen sie nicht richtig zur verlinkten Unterseite oder es fehlen wichtige Zusätze, die für die Suchintention der Seite wichtig sind (z.B. Bei transaktionalen Seiten der Zusatz „kaufen“)

Konsolidierung

  • Sammelt eure relevanten Ratgeber-Inhalte in einem Verzeichnis eurer root-Domain. Es kommt häufiger vor, dass sie entweder gar nicht an einem Ort liegen oder auf eine Subdomain ausgegliedert sind

Filter & Facetten

  • Grundsätzlich sollten Filter und Facetten client-seitig umgesetzt werden, wobei nicht jede Produkvariante als eigenständige URL zugänglich gemacht werden sollte
  • Nicht mit noindex lösen: Google crawlt die Dokumente trotzdem
  • Nicht über robots.txt lösen: funktioniert häufig nicht zuverlässig
  • Nutz besser Linkmaskierung: Diese könnt ihr als PRG-Pattern umsetzen oder als onclick-Events

Zugänglichkeit für Mensch und Maschine

  • Nutzt CSS3 anstatt JavaScript: JavaScript wird immer noch nicht zu 100% zuverlässig gecrawlt und bedeutet mehr Aufwand für Google
CSS3anstelle von JavaScript verwenden

CSS3anstelle von JavaScript verwenden

Den ganzen Vortrag als Video findet ihr hier.

WordPress SEO & Pagespeed Optimierung Best Practices aus 6 Jahren

Ebenfalls einen der ersten Vorträge hielt Timothy Maximilian Scherman, Geschäftsführer von der Schild Roth SEO-Agentur. Die Themen, die er mitgebracht hat, waren PageSpeed Optimierung und WordPress SEO sowie seine Best Practice Erfahrungen aus 6 Jahren.

Das PageSpeed Insight Tool von Google ist mittlerweile bekannt und wird rege für die Messung von Ladezeiten einzelner Seiten verwendet. Jedoch liegt hier bereits die Gefahr, auf die Timothy hinweist. Das Tool misst gar nicht die exakte Ladezeit, sondern ist eine Schätzung. Selbst John Müller empfiehlt daher zur exakten Messung der Ladezeit andere Tools. Wenn ihr also eine validierte Datengrundlage haben möchtet, solltet ihr lieber Tools wie webpagetest, GTmetrix, oder Pingdom verwenden.

Zusätzlich nimmt er die Ladezeit grundsätzlich auf den Prüfstand. Und auch hier gibt es wichtige Erkenntnis. Und zwar, dass es in erster Linie um die „Wahrgenommene Ladezeit“ geht, auch perceived performance genannt. Das bedeutet, dass positive Nutzersignale stärker zu werten sind als die faktische Ladezeit. Somit können passable Seiten durchaus schlechte Werte im mobilen PSI-Test aufweisen, solange die Nutzerdaten gut sowie der Content hochwertig sind.

Das zweite Thema, dass Timothy mitgebracht hat, war PageSpeed bei WordPress. Und hier kommt er zu einem Ergebnis: Es ist nicht möglich einen Pagebuilder zu haben, der viele Features auf Abruf & ein einfach Baukasten System hat und gleichzeitig eine gute mobile Ladezeit liefert. Hier muss man sich entscheiden, was einem wichtiger ist und entsprechend seinen Pagebuilder auswählen.

Bestpractice Tipps für guten Pagespeed mit Pagebuildern

Bestpractice Tipps für guten Pagespeed mit Pagebuildern

Bessere Websites für Nutzer, dein Marketing und Suchmaschinen

SEO Berater Stephan Czysch widmete sich in seinem Vortrag dem Thema SEO-Strategie.

SEO ist eine Schnittstellen-Disziplin des Online Marketings. Um hier Erfolge zu erzielen, ist es wichtig dass viele Teams Hand in Hand arbeiten: IT, Redaktion, Grafiker etc. Voraussetzung dafür ist eine gemeinsame Sprache. Als SEO sollte man daher darum bemüht sein, sich für alle verständlich zu äußern und von SEO-Fachtermen abzusehen.

SEO-Begrifflichkeiten sind nicht für alle Teammitglieder verständlich

SEO-Begrifflichkeiten sind nicht für alle Teammitglieder verständlich

Gerade die technischen Themen sind nicht für alle durchschaubar. Dabei ist nur ein kleiner Teil der Suchmaschinenoptimierung tatsächlich technisch (Canonicals, Meta-Robots, robots.txt, XML-Sitemaps, Strukturierte und das war es schon fast). Beim Rest geht es einfach nur darum dem Nutzer eine Seite zu präsentieren, die er richtig gut findet. Und genau das sollte das Ziel sein, das mit der SEO-Strategie erreicht wird.

Auch Updates und anderen Neuerungen haben auf eine fundierte SEO-Strategie kaum Einfluss. Natürlich sollte man diese kennen und sich damit auseinandersetzen. Man sollte sich davon aber nicht zu stark ablenken lassen, sondern sich eher auf die Weiterentwicklung seiner Website konzentrieren (und damit sind keine rein technischen Anpassungen gemeint).

Wenn ihr jetzt damit beginnt, eine SEO-Strategie aufzusetzen, solltet ihr euch zunächst folgende Frage stellen: Wen möchtet ihr auf eurer Website begrüßen? Wen möchtet ihr ansprechen?

Fokussiert euch dann auf die Themen, die wirklich wichtig sind. Häufig bringt nur ein kleiner Anteil der Inhalte die viel Traffic über Suchmaschinen auf eine Website. Konzentriert euch bei der Optimierung genau auf diese Inhalte. Und lernt daraus. Wenn etwas schon gut funktioniert, macht mehr davon.

Fundamental ist eine Content-Strategie. Viele Websites ranken schlecht, weil sie keine haben oder sich nicht konsequent daranhalten. Was sind die Themen, für die ihr steht? Die für euch und euer Unternehmen wichtig sind?

  • Bestimmte Produkte?
  • Bestimmte Themen?
  • Ganze Bereiche oder einzelne Subkategorien?

Definiert eure zehn Top Themen und fokussiert euch darauf. Suchvolumen ist dabei nur ein Parameter. Es ist wesentlich, aber nicht entscheidend. Der Traffic, den ihr generiert, muss auch zu etwas führen.

Indem ihr Prioritäten setzt, habt ihr es leichter die Freigabe für technische Sachen zu erhalten. Ohne Priorität ist hier immer die Rede von Kosten. Handelt es sich bei eurem Anliegen aber um einen Baustein einer Strategie, sprechen wir von Investitionen.

Um eure Content-Strategie nun umzusetzen, sind folgende fünf Punkte wichtig:

5 Punkte für eine erfolgreiche Content Strategie

5 Punkte für eine erfolgreiche Content Strategie

Weitere Tipps:

  • Zieht lieber die Basics gerade als jedem Trend hinterher zu laufen.
  • Überarbeitet eure Top-Seiten regelmäßig
  • Macht eure Prio-Seiten leichter erreichbar, hängt sie so in der Seitenstruktur auf, dass sie auch gefunden werden
  • Konsolidiert, wo es nötig ist: Fasst ähnliche Themen zusammen
  • Synchronisiert euch mit dem Ads Team: Hier könnt ihr gute Learnings zu Keywords ziehen
  • Bindet eure Redakteure stärker mit ein: Sie sollen merken, dass sie Teil des Teams sind und nicht nur zuarbeiten
  • Kommuniziert Ergebnisse für alle verständlich, nicht mit SEO-Begrifflichkeiten

Und besonders wichtig: Bringt den Nutzerfokus ins Unternehmen! Auch Google verändert seinen Algorithmus, um für Nutzer die besten Websites zu finden.

3 effektive SEO-Strategien für mehr Sichtbarkeit auf Amazon

Als Experte für Amazon, Markenanalyse und-wachstum wartete Florian Vette mit einem Beitrag zum Thema SEO für Amazon auf und gab dabei auf verständliche Weise Einblicke in nützliche SEO-Strategien und Analyse-Möglichkeiten rund um den beliebten Online-Marktplatz.

So erhielten wir neben Basic-Infos wie zum Beispiel, wo sich die für die Analysen relevanten Berichte befinden (in der Seller Central unter „Berichte“ => „Markenanalyse“, in der Vendor Central unter „Berichte“ => „Analytics“), Einblicke darin, welche Keyword-Längen am häufigsten gesucht werde: Mit rund 45% führen Keyword-Kombinationen, die aus zwei Wörtern bestehen, während Ein- und Drei-Wort-Suchbegriffe zusammen rund 40% der Suchanfragen ausmachen. Das ist für die Wahl der richtigen Keywords für die eigenen Produkttexte bereits eine nützliche Information.

Noch wichtiger für die eigene SEO-Strategie waren jedoch die Analyse-Methoden, die uns Florian Vette präsentierte:

  1. Keywordrecherche mithilfe der Top-Suchbegriffe auf Amazon:

Wer seine SEO-Performance auf Amazon verbessern will, sollte einen Blick auf die meistgesuchten Suchbegriffe auf Amazon werfen. Diese lassen sich filtern nach den eigentlichen Suchbegriffen, den Produktkategorien, der ASIN (also gefiltert nach einem bestimmten Produkt) und der Produkt-Marke. Ihr bekommt auf diese Weise also bereits eine große Menge an Keywords, die ihr für die Optimierung eurer Amazon Produkt-Texte nutzen könnt. Keywords mit einem niedrigen Suchfrequenz-Rang weisen dabei das höchste Suchvolumen auf.

Top Suchbegriffe auf Amazon

Top Suchbegriffe auf Amazon

  1. Wissen, was eure Kunden noch gekauft haben – mit der Warenkorbanalyse:

Es kann mitunter hilfreich sein zu wissen, welche eurer Produkte oft gemeinsam gekauft werden. Vielleicht könnt ihr diese Produkte dann auch als Bundle mit einem Preisvorteil bewerben oder innerhalb eurer Produkttexte auf passende Produkte (also die, die gerne zusammen gekauft werden) verweisen. Aber Achtung: In der Warenkorbanalyse werden euch auch Fremdprodukte angezeigt. Nutzt diese Informationen zur Wettbewerbsanalyse und vergleicht, wie die Konkurrenz ihre Produkte bewirbt, um weitere wichtige Learnings aus euren Analysen zu ziehen.

Warenkorbanalyse auf Amazon

Warenkorbanalyse auf Amazon

  1. Sehen, an wen ihr eure Kunden verliert – mit dem Alternativkaufverhalten-Bericht:

Noch intensivere Einblicke in euren Wettbewerb erhaltet ihr mit dem Alternativkaufverhalten-Bericht. Legen eure Kunden ein Produkt in den Warenkorb, brechen den Kauf dann aber wieder ab und wechseln zum Wettbewerberprodukt? Werden eure Produkte zwar häufig betrachtet, die Conversion erzielt aber die Konkurrenz? Mit Blick auf das Alternativkaufverhalten eurer Kunden erfahrt ihr schnell, welche Produkte euren Konkurrenz machen, mit welchen Keywords und Informationen sie beworben und zu welchem Preis sie angeboten werden. Nutzt diese Informationen, um eure Angebote anzupassen, euer Sortiment zu erweitern
oder eure Produkttexte zu optimieren, um mehr Conversions zu erzielen.

Alternativkaufverhalten auf Amazon

Alternativkaufverhalten auf Amazon

Fazit: Florian Vette hat mit seinem Vortrag gute Einblicke in hilfreiche und ebenso effiziente SEO Analyse-Methoden für Amazon gegeben, die sich als Best Practices schnell und unkompliziert in die eigene SEO-Strategie integrieren lassen. Aber auch normale Amazon-Verkäufer, die bislang keine eigene SEO-Strategie verfolgt haben, können mit seinen Analyse-Ansätzen arbeiten und den Wettbewerb und das Kaufverhalten der Kunden im Auge behalten.

Instagram SEO – 8 typische Fehler, die deine Reichweite verkleinern

Anschließend ging es mit einem Vortrag von Hendrik Unge weiter, der uns an seinem Expertenwissen zu Instagram-SEO teilhaben ließ. In seinem Vortrag stellte er uns die typischsten SEO-Fehler im Umgang mit Instagram vor.

Zunächst aber sensibilisierte er die Zuhörer anhand einer äußerst anschaulichen Graphik dafür, was eine einzige Minute eigentlich im Internet bedeutet:

Was passiert in einer Minute im Internet

Was passiert in einer Minute im Internet

Es braucht kein Experten-Wissen um anhand dieser Übersicht zu verstehen, dass eine einzige Minute ein riesiges Conversion- und Umsatzpotenzial birgt, aber ebenso schnell das Interesse der Nutzer durch einen anderen Kanal abgelenkt werden und somit potenzielle Kunden verloren gehen können. Gleichzeitig ergibt sich hierdurch aber auch die Stärke der Social Media-Channels. Hält man sich zusätzlich noch vor Augen, dass über 80% der Nutzer auf Instagram aktiv nach Produkten suchen und geradezu umworben werden wollen, sollten Unternehmen die Potenziale von Social Media für sich nutzen, um in dieser einen Internetminute ihre Reichweite zu erhöhen und bislang noch nicht angesprochene Nutzergruppen für sich zu gewinnen.

Dabei gibt es jedoch einige Tücken, die sich negativ auf die Sichtbarkeit und Reichweite von Unternehmen auswirken können, unabhängig davon, ob sie gerade erst auf Instagram durchstarten oder schon mehrere Jahre die Plattform für sich nutzen (ohne ihre SEO-Fehler vermutlich zu bemerken). Diese fasste Hendrik Unge wie folgt zusammen:

  • Fehler 1: Die Sprache des Kunden wird nicht gesprochen

Viele Produkte werden im Volksmund anders bezeichnet als im Fachjargon. Wenn ihr möglichst viele Kunden erreichen wollt, solltet ihr also in eurem Post nicht einzig für euren „Gliedermaßstab“ werben, sondern besser über euren „Zollstock“ schreiben.😉 Wenn ihr nicht sicher seid, was die Sprache eurer Kunden ist, empfiehlt es sich, einen Blick auf häufig gesuchte Keywords zu werfen sowie Variationen des Hauptkeywords zu verwenden, also z.B. „Maßstab“ oder „Meterstab“.

  • Fehler 2: Keywords kommen nicht richtig zum Einsatz

Doch mit dem Kennen gefragter Keywords allein ist es noch nicht getan: Sie wollen auch genutzt werden. Verwendet eure Keywords daher sowohl in eurer Bio als auch in der Bildunterschrift. Gelingt es euch zudem, die Verwendung von Keywords innerhalb der Nutzerkommentare zu eurem Post zu triggern, wirkt sich das zusätzlich positiv auf eure Sichtbarkeit aus.

  • Fehler 3: Es werden keine relevanten Hashtags verwendet

Ähnlich wie mit den Keywords verhält es sich auch bei dem korrekten Umgang mit Hashtags. Recherchiert hierfür gefragte Hashtags, die zu eurem Post passen. Lange Hashtags sind schwer leserlich und sollten höchstens zur Unterhaltung beitragen – gefunden werden eure Beiträge hierüber aber dann eher seltener.

  • Fehler 4: Kryptischer Profilname

Schwierigkeiten bereitet auch ein kryptischer Profilname, dessen Bedeutung sich dem Nutzer nicht leicht erschließt. Wenn ihr Produkte über Instagram bewerben wollt, stellt sicher, dass Nutzer euch einfach mit euren Produkten identifizieren können. Verwendet einen eindeutigen Profilnamen und nutzt zusätzliche Keywords.

  • Fehler 5: Es werden keine GEO Tags genutzt

Nutzer wollen wissen, was in ihrem Umfeld gerade passiert. Wenn ihr auf euren Service oder eure Produkte aufmerksam machen wollt, solltet ihr daher nicht auf die Nutzung von GEO Tags verzichten. So können Nutzer schnell nachvollziehen, wo ihr gerade seid oder wo ihr euren Standort habt und merken sich euch vielleicht für den nächsten Städtetrip vor.

  • Fehler 6: Es gibt keine Stories auf eurem Account

Stories zählen zu den beliebtesten Features, die Instagram zu bieten hat. Nutzt daher diesen Faktor und steigert eure Beliebtheit durch witzige, spannende oder informative Stories, die eure Nutzer in euren Bann ziehen.

  • Fehler 7: Euer Profil ist nicht sichtbar

…und damit meinen wir wirklich: Es ist nicht sichtbar, wenn ihr es nicht öffentlich stellt. Was bei eurem privaten Instagram okay ist, solltet ihr für ein kommerziell betriebenes Instagram um jeden Preis vermeiden. Stellt sicher, dass euer Profil öffentlich zugänglich ist, befüllt eure Bio mit Infos zu eurem Unternehmen, euren Leistungen oder Produkten und nutzt passende Icons, die eurem Corporate Design entsprechen.

  • Fehler 8: Es werden noch keine Live Videos eingesetzt

Unserer Meinung nach ist das nicht zwingend ein Fehler, da ihr hierfür zeitliche Ressourcen und passenden Content braucht, der sich für das Live Video-Format eignet. Habt ihr aber beides, dann gibt es eigentlich keinen Grund mehr, dieses Format nicht für euch auszutesten und euren Followern auf diese Weise seltene Einblicke in euer Unternehmen und eure Arbeitsweise zu gewähren.

Fazit: Hendrik Unge gilt nicht ohne Grund als ein Experte im Online- und Social Media-Marketing. Mit seinem Vortrag hat er gute Einblicke in die gängigsten SEO-Fehler auf Instagram gegeben und diese auf verständliche und unterhaltsame Weise vermittelt.

Mit digitaler Verkaufspsychologie SEO Rankings vergolden

Christian Tembrink, Gründer und Geschäftsführer der Agentur netspirits, ging in seiner Session auf das Thema Verkaufspsychologie ein und wie man diese im Online Marketing einsetzt.

Ein Großteil der Unternehmen die digitalen Inhalte bereitstellen, will direkt verkaufen. Dabei wird die Motivation, Wünsche sowie Emotionen der Kunden wenig oder auch gar nicht berücksichtigt. Wer jedoch die Kaufmotive der Kunden versteht, kann auch Aufmerksamkeit wecken, auf die Interessen seiner Kunden eingehen und mehr Kaufabschlüsse erziehlen.

Hilfreich ist dabei der Einsatz von Zielgruppen und Personas, die exemplarisch ein Bild des Kunden zeigen. So kann die Customer Journey optimiert und die Motive / Bedürfnisse des Kunden sowie die Kaufgründe besser eingeordnet werden.

Bei der Aufbereitung des Conents sollten zudem psychologische Effekte mit berücksichtigt werden.

Der Picture-Superiority Effekt zeigt, dass sich einen Tag nach dem Lesen eines reinen Textes an 10% erinnert werden. Bei einem Bild und Text können auch drei Tage später 65% erinnert werden.

Auch sollte „kleinen Worten“ Beachtung geschenkt werden, die eine große Wirkung haben: „Ihr Auftrag ist noch in Bearbeitung“ löst eine andere emotionale Reaktion aus als „Ihr Auftrag ist bereits in Bearbeitung“.

Weitere Punkte, die bei der Optimierung von Texten im Internet beachtet werden sollten:

  • Texte in Phasen optimieren
  • Verwende eine einfache und bildhafte Sprache
  • Schreibe kurze Sätze
  • Formuliere positiv
  • Schreibe im Aktiv
  • Nutze den Verbalstil, vermeide Nominalisierungen
  • Sprich den Leser direkt an
  • Füge Call to Actions ein

SEO loves SEA – Einzeln stark, gemeinsam unbesiegbar

Isis und Désirée-Sina von der Kölner Agentur morefire haben in einem spannenden Vortrag deutlich gemacht, warum die Zusammenarbeit von SEO und SEA wichtig ist und wie sie funktionieren kann.

Ihre bildliche Kernaussage hierbei: Die beiden Bereiche sollten als zwei verschiedene Künstler gesehen werden, die gemeinsam eine Leinwand gestalten. Die Leinwand sind in diesem Fall natürlich die SERPs.

Man sollte also weg von dem Gedanken, SEO- und SEA-Traffic getrennt zu betrachten, sondern diese als einen gemeinsamen Traffic sehen. Denn im Grunde verfolgen sie das gleiche Ziel: dem Nutzer das ideale Ergebnis bieten – und diesen auf die eigene Website bringen.

Anhand einer Matrix, die SEO- und SEA-Kennzahlen umfasst, werden Keywords ausgemacht und dabei identifiziert, wo eine gute Performance des einen Kanals auf den anderen übertragen werden kann. Dadurch soll der jeweils andere Bereich auch an Performance dazugewinnen.

Testcase

Testcase

Ganz so einfach ist das Vorgehen aber nicht. Hier sind z. B. auch Punkte zu beachten wie der Wettbewerb oder Unternehmensziele. Ihr Vorgehen bietet aber in jedem Fall einen guten Ansatz, mit dem man arbeiten kann und bestätigt auch uns darin, dass der gemeinsame Austausch und die Verzahnung von SEO und SEA wichtig und sinnvoll ist.

Das perfekte Snippet

In seinem Vortrag stellte Felix Beiharz auf das perfekte Snippet vor und gab Tipps, wie man dieses optimiert. Das Ziel der Optimierung des Snippet ist die Verbesserung der Klickrate und des Rankings. Dabei ging er kurz darauf ein, was ein Snippet ist, wie sich dieses zusammensetzt und wie der Unterschied zwischen der mobilen und der Desktop Suche ist. Hier ein kleiner Tipp von ihm: Auffällige Favicons können mobil sehr viel Aufmerksamkeit erregen und somit einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz bedeuten.

Danach erklärte er, wieso das Snippet so wichtig ist. Der Title als Komponente des Snippet ist ein Rankingfaktor und beeinflusst damit direkt die Platzierung in der Google Suche. Zudem kann eine gute formulierte Description die Klickrate steigern, also den Nutzer animieren auf mein Suchergebnis zu klicken.

Es folgten konkrete Tipps für die Snippet Optimierung.

Elemente wie der Preis, Rabatt oder Aktualität im Titel können oft zum Klick animieren. Beilharz nannte zudem Sonderzeichen/Emojis in einfarbig und bunt im Title als Chance sich abzuheben. In der Description sollten überzeugende Argumente kurz und knackig geliefert werden, welche mit Sonderzeichen ausgeschmückt werden können.

Auffällige Snippets werden häufiger angeklickt

Auffällige Snippets werden häufiger angeklickt

Zudem können Sprungmarken verwendet werden, welche in der Description als Link erscheinen. Beilharz erklärt jedoch, dass die normale Description dann nicht mehr ausgespielt wird.

Beispiel: Link in Description durch Sprungmarke

Beispiel: Link in Description durch Sprungmarke

Weitere Komponenten für das perfekte Snippets sind Rich Snippets. Hier stehen die verschiedenen Kategorien zur Verfügung. Beispielsweise Events, Ratings, FAQ, Product mit Preis oder Lagerstatus oder Rezepte. Je nachdem welches Schema.org benutzt wird, sieht das Snippet unterschiedlich aus. Hier sollte natürlich das Rich Snippet passend zum Content auf der Seite sein. Um den Schema.org Code zu erstellen, nennt Felix Beiharz den Schema.org Generator von Google selbst, er jedoch nutzt Advanced Custom Fields in WordPress selbst.

Zum Abschluss wurden noch Möglichkeiten zum Testing der Schema.org Markup vorgestellt. Hier nennt Beilharz das Testing Tool von Google selbst und den Structured Data Helper von Ryte.

Fazit

Uns hat der SEO Day auch in der Corona Edition sehr gut gefallen. Wir haben viele neue Impulse mitgenommen und werden uns im Nachgang auch die Aufzeichnungen nochmal ansehen. Natürlich war es sehr schade, dass wir nicht vor Ort netzwerken konnten und auch die SEO Day Party wurde schmerzlichst vermisst. Trotzdem hat dies der Wissensvermittlung keinen Abbruch getan. Dafür konnte unser ganzes Team an der Veranstaltung teilnehmen. Hätte sie vor Ort stattgefunden, wären sicherlich nur zwei oder drei von uns hingegangen.

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