Google Ads-Anzeigen im Suchnetzwerk können so ausgesteuert werden, dass sie speziell auf Suchanfragen mit lokalem Bezug ausgerichtet sind. Vor allem Unternehmen, die ihre Produkte und Dienstleistungen in einem regional begrenzten Umfeld anbieten, können davon profitieren. In diesem Artikel zeigen wir euch, für wen die Local Search Ads attraktiv sind und welche Einstellungen ihr bei der Kampagnenerstellung unbedingt beachten solltet.
Warum lohnt sich die Schaltung von regionalen Suchanzeigen?
Lokal ausgerichtete Suchanzeigen sind vor allem für Unternehmen interessant, deren Zielgruppe sich in einem bestimmten regionalen Bereich bewegt. Dank Smartphones sind Nutzer inzwischen überall online und suchen von unterwegs nach Dienstleistungen und Angeboten in ihrer Nähe. Das früher beliebte Branchenbuch hat schon lange ausgedient.
Google hat diese Entwicklung längst bemerkt und spielt je nach Suchanfrage verstärkt lokale Suchergebnisse aus. So dass Nutzer, die beispielsweise nach einem Restaurant suchen, bevorzugt Restaurants in ihrer Umgebung angezeigt bekommen. Wer hier nicht auftaucht, dem gehen wertvoller Traffic und potenzielle Kunden verloren.
Eine Ausrichtung der Online Marketing Kampagnen auf regionale Nutzer macht also Sinn. Auch bei der Kampagnenausrichtung kann dies berücksichtigt werden. Natürlich könnt ihr eure lokale Sichtbarkeit durch Local SEO steigern. Wirft man aber einen Blick in die lokalen Suchergebnisse hart umkämpfter Bereiche, wird schnell klar, dass das organische Suchergebnis erst sehr weit unten auftaucht. Zuerst erscheinen eine bis vier Anzeigen, dann folgen neben dem “Ergebnisse finden auf”-Snippet noch einige Google Maps Treffer und das erste organische Ergebnis kommt dann erst an Position sechs oder sieben.
Auf dem Smartphone sieht das ganze nochmal anders aus. Hier werden dem Nutzer auf dem ersten Blick ausschließlich Anzeigen präsentiert. Um das erste organische Ergebnis zu sehen, muss der Nutzer sehr weit runter scrollen.
Auch bei guter lokaler Positionierung im SEO-Bereich, kann es daher von Vorteil sein, für stark umkämpfte Suchbegriffe, lokale Anzeigen zu schalten.
Vorteile lokaler Suchanzeigen
Die lokale Anzeigenschaltung bietet aber noch mehr Vorteile. So erreicht ihr genau die Leute, die für euer Unternehmen von Bedeutung sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Nutzer, der in München nach einem Zahnarzt sucht, einen Termin in Köln macht, ist eher gering. Sprecht ihr nur Nutzer aus Köln an, erreicht ihr die relevante Zielgruppe.
Durch die gezielten Targeting-Möglichkeiten in Google Ads könnt ihr Budgets effizient einsetzen und Streuverluste verringern. So lassen sich schon mit vergleichsweise geringen Kosten spürbare Erfolge erzielen. Lokale Suchanzeigen sind also wichtig, um dem regionalen Wettbewerb standzuhalten und sie können bei begrenzten Mediabudget dennoch gewinnbringend eingesetzt werden.
9 Tipps zur Erstellung von lokalen Kampagnen in AdWords
Die folgenden acht Tipps zeigen euch, worauf es bei der Erstellung von lokalen Kampagnen in Google Ads ankommt.
1. Ziele definieren
Wie bei jeder Werbekampagne muss auch bei lokalen Kampagnen klar sein, was ihr Ziel ist. Sonst ist es schwer, sie effektiv auszusteuern. Wichtige Fragen in Bezug auf die Zielfindung sind folgende:
- Macht eine Kampagne mit lokalem Umfeld für euer Unternehmen Sinn?
- In welchem regionalen Umfeld bewegt sich eure Zielgruppe?
- Was möchtet ihr mithilfe der Kampagne erreichen?
- Wollt ihr den Absatz eines bestimmten Produktes / einer Dienstleistung fördern?
- Möchtet ihr bestehende Kunden pflegen oder neue hinzugewinnen?
- Welche kurzfristigen / langfristigen Erfolge versprecht ihr euch von der Anzeigenschaltung?
2. Zielgruppe bestimmen
Egal in welcher Branche ihr tätig seid – ihr solltet unbedingt wissen, wer eure Kunden sind! Eine Zielgruppenanalyse ist daher sehr wichtig. Manchmal kann es von Vorteil sein, sich verschiedene Kundenprofile anzulegen, um gezielter auf die individuellen Bedürfnisse der Konsumenten einzugehen.
Bei einem Unternehmen mit Fokus auf den stationären Vertrieb, wie beispielsweise einem Friseur Salon, kann es von Vorteil sein, euren Terminkalender etwas genauer zu analysieren. Mithilfe der gesammelten Daten könnt ihr eure Kunden zunächst nach Geschlecht und Alter kategorisieren und anschließend die beliebtesten Stoßzeiten und Dienstleistungen definieren. Stellt ihr fest, dass eure Kunden hauptsächlich weiblich sind, kann dies bei den demografischen Einstellungen der Kampagne berücksichtigt werden und ihr sprecht gezielt weibliche Nutzer an.
Bei einem Unternehmen mit Fokus auf den Onlineshop mit stationären Händlerfilialen können Kundendaten beispielsweise mit Hilfe von CRM-Systemen entsprechend ausgewertet werden. Mithilfe dieser wertvollen Daten lassen sich die Anzeigen genau dann schalten, wenn die meisten Kunden online sind.
3. Geografische Ausrichtung festlegen
Eine der wichtigsten Kampagneneinstellungen von lokalen Anzeigen ist die geografische Ausrichtung. Mithilfe der geografischen Ausrichtung könnt ihr eure Anzeigen gezielt dort schalten, wo sich relevante Kunden aufhalten, und weniger interessante Gebiete ausschließen. Gerade für lokale Dienstleister, deren Kundenstamm sich auf die jeweilige Stadt oder die unmittelbare Umgebung begrenzt, ist dies von großer Bedeutung.
In Google Ads habt ihr die Möglichkeit bestimmte Länder, Regionen innerhalb eines Landes, den Umkreis, um einen Standort oder Standortgruppen anzugeben. Die Auswahl des richtigen Standortes hängt stark von dem jeweiligen Unternehmen und der zuvor definierten Zielgruppe ab.
Ein Friseursalon, der seine Leistungen Personen innerhalb einer bestimmten Stadt anbietet und auf den Kundenverkehr angewiesen ist, sollte die Anzeigenschaltung auch nur auf diese beschränken, um unnötige Kosten zu vermeiden. Mithilfe der umkreisbezogenen Ausrichtung kann der Friseur seine Anzeigenschaltung sogar auf einen bestimmten Radius seines Salons beschränken.
Für ein E-Commerce-Unternehmen kann es hingegen von Vorteil sein, die Anzeigen nicht nur auf den Unternehmensstandort, sondern auf alle Regionen auszurichten, in die sie Produkte liefern.
Schlussendlich ist es auch möglich, eine Region innerhalb eines Landes oder eine Stadt innerhalb eines Bundeslandes von der Anzeigenschaltung auszuschließen. So werden Personen, die höchstwahrscheinlich keinen Zugang zu den Produkten oder Dienstleistungen des Unternehmens haben, von der Kampagne ausgeschlossen.
4. Keywords einsetzen
In dem heftig umkämpften Markt um bezahlten Traffic ist die Auswahl der richtigen Keywords von großer Bedeutung. Welche Keywords setzt ihr nun wie und wo ein? Grundsätzlich kann man zwischen zwei Fällen unterscheiden:
- Fall 1: Ein Nutzer sucht an seinem Aufenthaltsort gezielt nach der Kombination Dienstleistung + Standort, z.B. „Friseur Berlin“
- Fall 2: Ein Nutzer sucht nach einem generischen Begriff z.B. „Friseur“ oder „Friseur in meiner Nähe“ in Berlin
Im ersten Fall kann man sich entweder für eine deutschlandweite oder regionale Kampagnenausrichtung entscheiden. Dabei ist es wichtig, vorab festzulegen, welchen Nutzer man wie erreichen möchte. Sucht dieser beispielsweise in Köln nach einem Friseur in Berlin, weil er in der nächsten Woche dort sein wird, würde die Anzeige lediglich bei einer deutschlandweit ausgerichteten Kampagne erscheinen. Bei regionaler Ausrichtung auf Berlin wären Standorte wie Köln automatisch von der Anzeigenschaltung ausgeschlossen.
Angenommen die lokale Bekanntheit des Salons steht zunächst im Vordergrund oder das Mediabudget ist begrenzt, dann kann die regionale Ausrichtung eine gute Alternative darstellen. Hier bekommen nur Nutzer die Anzeige zu sehen, die nach dem Keyword „Friseur Berlin“ suchen und sich tatsächlich in Berlin aufhalten.
Im zweiten Fall sucht der Nutzer gezielt nach einer Dienstleistung in erreichbarer Nähe. Der Standort-Zusatz entfällt hier, da er davon ausgeht, dass Google ihm ohnehin standortbezogene Suchergebnisse ausspielt. Für die Google Ads Kampagnen bedeutet dies, dass hauptsächlich generische Keywords eingebucht werden, die Ausrichtung jedoch regional eingeschränkt werden muss, um Streuverluste zu verringern. Durch Keywords wie „Friseur“ oder „Friseur in meiner Nähe“ wird so in der jeweiligen Region / Stadt das größtmögliche Suchvolumen abgegriffen.
In jedem Fall ist es wichtig, nur Keywords zu verwenden, die der Suchintention der Zielgruppe entsprechen. Bei lokalen Unternehmen oder Dienstleistern kann es sogar sinnvoll sein, die Postleitzahl oder bestimmte Stadtteile mitaufzunehmen und auf Keywords wie „Friseur 10115“ oder „Friseur Berlin Mitte“ zu bieten. Um auf Nummer sicher zu gehen, solltet ihr zuvor eine Keyword-Analyse für den entsprechenden Kampagnenstandort durchführen, um die wichtigsten Suchbegriffe zu identifizieren. Gleichermaßen kann euch eine solche Analyse auch nützliche Informationen über den aktuellen regionalen Wettbewerb liefern.
5. Anzeigen erstellen
Das wichtigste Element bei der Kundenansprache sind zweifelslos die Anzeigen. Gute Anzeigentexte sind dafür ausschlaggebend, ob und wie viele Nutzer eure Website besuchen. Durch die Vielzahl von Werbeanzeigen in diversen Suchmaschinen wird es jedoch immer schwieriger, den Nutzer von der eigenen Werbebotschaft zu überzeugen. Die folgenden Empfehlungen sollen euch helfen, erfolgreiche Textanzeigen für lokale Google Ads Kampagnen zu erstellen.
- Regionaler Bezug im Anzeigentitel: Im Anzeigentitel sollte der regionale Bezug immer klar und deutlich zu erkennen sein. Nachdem der Nutzer seine Suchanfrage gestartet hat, ist der Anzeigentitel das Erste, was ihm ins Auge fällt. Hier muss sofort klar sein, ob es sich um einen Friseur in Berlin, Köln oder sonst wo handelt. Entspricht die Anzeige der Suchintention des Nutzers, ist dieser eher gewillt auf die Anzeige zu klicken und die gewünschte Reservierung zu tätigen.
- Keywords verwenden: Das Keyword der Anzeigengruppe sollte möglichst ein bis zwei Mal in der Anzeige vorkommen. Entspricht das Keyword dem Suchbegriff des Nutzers, wird dieses sogar optisch hervorgehoben. Insbesondere für lokale Keyword-Kombinationen (z.B. Friseur Berlin) ist dies sehr wichtig.
- Call-to-Action (CTA) integrieren: Einschlägige CTAs wie „Jetzt Standort besuchen“, „Jetzt besuchen“, „Rufen Sie uns an“ oder „Jetzt Angebot einholen“ bestärken den Nutzer auf eure Anzeige zu klicken.
- Alleinstellungsmerkmal hervorheben: Ihr bietet euren Kunden eine besonders große und exklusive Auswahl an Produkten? Die Dienstleistung wird nur in der von euch beworbenen Stadt angeboten? Dann nehmt es in eure Anzeigentexte auf!
- Exklusive Werbeaktionen einbeziehen: Besondere Aktionen dienen vielen Nutzern als Entscheidungshilfe. Ist beispielweise eine Dienstleistung an einem bestimmten Wochentag günstiger, sollte dies in euren Anzeigen kommuniziert werden.
- Anzeige auf Zielseite abstimmen: Die in der Anzeige beworbenen Informationen sollten auch auf der jeweiligen Zielseite wiederzufinden sein. Wenn ihr eure Dienstleistung oder euer Produkt in einer oder mehreren Städten anbietet, sollte dazu entsprechender Content auf der Seite zu finden sein. Andernfalls springt der Nutzer direkt wieder ab.
6. Sitelinks, Standorterweiterungen & Co.
Anzeigenerweiterungen sind wichtige Bestandteile von Anzeigen, die zusätzliche Unternehmensinformationen bereitstellen, wie z.B. weitere Dienstleistungen, die Telefonnummer, die Adresse oder Kundenbewertungen. Außerdem ermöglichen diese Elemente eine Erweiterung der Anzeigenfläche in den Google-Suchergebnissen. Und nicht nur das: Durch die Anzeigenerweiterungen kann man das Anzeigenranking in der Suchmaschine nachhaltig verbessern.
Für Unternehmen mit starkem regionalem Bezug eignet sich insbesondere die Standorterweiterung. Sie zeigt die Geschäftsadresse unter dem Anzeigentext an und erleichtert potenziellen Kunden, die Suche nach Produkten oder Dienstleistungen in der Nähe. Mit einem Klick auf die Adresse wird der Standort bei Google Maps angezeigt. Nutzer von Mobilgeräten mit vollwertigem Internetbrowser wird sogar eine direkte Wegbeschreibung vorgeschlagen.
Neben der Standorterweiterung ist auch die Anruferweiterung ein wichtiges Medium für lokale Unternehmen und Dienstleister. Da regionale Suchanfragen oft von dem Smartphone aus getätigt werden, können potenzielle Kunden so direkt anrufen und einen Termin vereinbaren.
7. Landingpage mit regionaler Ausrichtung
Ebenfalls wichtig ist, dass die Landingpage, auf die der Nutzer nach Klick auf die Anzeige weitergeleitet wird, mit dem Kontext des Anzeigentextes übereinstimmt. Je genauer die Eingabe des Suchbegriffs in der Google-Suche erfolgt, um so enttäuschender ist es, wenn man auf der Landingpage nicht das findet, wonach man gesucht hat.
Vor allem für lokale Unternehmen ist die Landingpage-Thematik ein wichtiges Thema. Unternehmen, die Dienstleistungen bzw. Produkte in verschiedenen Städten anbieten, sollten darauf besonders achten. Für jede Stadt und für jede Filiale sollte es eine entsprechende Landingpage geben. Den Nutzer nur auf die Startseite zu schicken oder auf eine Übersicht mit allen Filialen, kann dagegen kontraproduktiv sein.
Sucht ein Nutzer beispielsweise gezielt nach einem Friseur Salon in Berlin und landet auf einer Unterseite, auf der sich 20 verschiedene Friseursalons aus ganz Deutschland befinden, muss er selbst nach dem passenden Salon suchen. Wenn er diesen nicht sofort findet, springt er eventuell wieder ab.
8. Werbezeitplaner richtig einsetzen
Ein weiteres interessantes Feature ist der Werbezeitplaner. Diesen könnt ihr nutzen, wenn ihr nur zu bestimmten Zeiten Anzeigen schalten wollt, zum Beispiel wenn eure Filiale geöffnet ist. Je nach Produkt oder Dienstleistung macht es sogar Sinn einen Wochentag vollständig von der Anzeigenschaltung auszuschließen. Standardmäßig ist für Google Ads Kampagnen die Einstellung „ganztägig“ aktiviert. Um eine optimale Kampagnenausrichtung zu gewährleisten, ist der Einsatz des Werbezeitplaners in jedem Fall von Vorteil.
Exkurs: Werbezeitplaner
Um den Werbezeitplaner nutzen zu können, müsst ihr diesen zunächst in die jeweilige Kampagne einbinden. Nachdem die ersten Daten eingelaufen sind, könnt ihr entsprechende Gebotsanpassungen auf Basis von Tageszeiten oder Wochentagen vornehmen. |
9. Google Maps für Search Ads nutzen
Potentielle Nutzer sind heutzutage permanent online und nutzen häufig Google Maps, wenn sie ein Geschäft in unmittelbarer Umgebung aufsuchen. Laut Google besuchen 50 % aller Nutzer, die eine lokale Suche auf ihrem Smartphone durchführen, noch am selben Tag ein Ladengeschäft. Es lohnt sich also, diesen Nutzern gezielte Anzeigen auf Google Maps auszuspielen. Die Google Maps-Anzeigen sind dabei innerhalb der Google Suche zu finden oder innerhalb der Karte selbst.
Um Anzeigen bei Google Maps zu platzieren, benötigt ihr einen Eintrag bei Google My Business und aktivierte Standorterweiterungen bei Google Ads. Überprüft zudem die regionale Ausrichtung eurer Ads-Kampagnen. Eure lokalen Suchanzeigen können dann auch auf Google Maps geschaltet werden.
Fazit
Lokale Google Ads Anzeigen für Unternehmen mit regional begrenzter Zielgruppe helfen dabei, die regionale Sichtbarkeit zu steigern und die richtigen Zielgruppen anzusprechen. Unsere Tipps helfen euch dabei eure lokalen Ads zu erstellen und zu optimieren. Natürlich gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, um Anzeigen noch näher an der entsprechenden Zielgruppe zu platzieren. Grundsätzlich gilt: Überlegt euch genau, wen ihr mit euren Inhalten erreichen wollt.
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