Suchmaschinenoptimierung bzw. SEO ist eine Disziplin des Online Marketings, die sich aus vielen einzelnen Bausteinen zusammensetzt. Nur wenn alle Elemente ineinandergreifen, kann sich das volle Potenzial einer Website entfalten. In diesem Artikel erkläre ich euch einfach und verständlich, was alles zur Suchmaschinenoptimierung gehört, wie sie sich von anderen Online Marketing Disziplinen abhebt und was ihr braucht, um mit SEO zu beginnen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist SEO? – Definition
SEO ist die Abkürzung für Search Engine Optimization, zu Deutsch Suchmaschinenoptimierung, und beschreibt Techniken und Strategien, mit denen die Positionierung einer Website zu bestimmten Suchbegriffen (Keywords) in einer Suchmaschine wie Google erhöht werden sollen. Ziel ist es in erster Linie, mehr Nutzer in der Suchmaschine auf die eigene Website aufmerksam zu machen und dazu zu bringen auf das Suchergebnis zu klicken.
Darüber hinaus zahlt SEO aber auch auf das Branding eines Unternehmens ein. Selbst wenn ein Suchergebnis nicht angeklickt wird, nimmt der Nutzer es doch wahr und erinnert sich an den Markennamen.
Neben der Suchmaschinenoptimierung gibt es auch die Möglichkeit bezahlte Anzeigen in Suchmaschinen zu schalten und so Zugriffe (Traffic) zu generieren. Hierbei spricht man von Search Engine Advertising, kurz SEA. Gemeinsam bilden die beiden Online Marketing Disziplinen das Search Engine Marketing, kurz SEM. Im Gegensatz zu den bezahlten Zugriffen, bezeichnet man den Traffic, der über die unbezahlten Suchergebnisse generiert wird als organische Zugriffe.
Warum und für wen ist SEO wichtig?
Wer eine Website betreibt und zu relevanten Begriffen nicht in Suchmaschinen gelistet wird, hat es schwer, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Er ist im Internet praktisch unsichtbar. Suchmaschinen gehören zu den meistgenutzten Anwendungen im Internet. Fast alle Nutzer verwenden eine Suchmaschine, wenn sie im Internet surfen. Vergleichsweise wenige geben noch die Adresse einer Website in der Browserleiste ein. In den meisten Fällen wissen sie auch noch gar nicht, auf welche Website sie möchten, sondern nutzen Google oder eine andere Suchmaschine, um das weitgefächerte Informationsangebot des Internets zu durchstöbern.
Natürlich ist es möglich auch über andere Kanäle Traffic zu generieren, doch mit der organischen Google Suche verzichtet man auf einen sehr starken Kanal, der viel Potenzial bietet. Websitebetreiber sind also gut beraten, wenn sie Suchmaschinenoptimierung in ihrem Online Marketing Mix berücksichtigen.
Wie lange dauert es, bis SEO wirkt?
Suchmaschinenoptimierung ist eine langfristige Angelegenheit und wirkt in der Regel nicht von heute auf morgen. Häufig dauert es einige Zeit, bis die umgesetzten Maßnahmen ihre Wirkung zeigen. Eine Garantie, dass die gewünschten Erfolge eintreten, gibt es nicht.
Natürlich gibt es auch Maßnahmen, die ihre Wirkung schon nach wenigen Tagen oder einigen Wochen zeigen. Manchmal braucht es aber auch mehrere Monate oder ein halbes Jahr, bis sich ein erster Erfolg einstellt.
Die Bedeutung von Google
Wenn wir von Suchmaschinen sprechen, meinen wir in Deutschland in der Regel Google. Das liegt an der Marktmacht des US-Konzerns – diese ist in Deutschland mit einem Marktanteil von 92,6% nämlich noch überwältigender als beispielsweise in den USA mit einem Anteil von „nur“ 88%. Ein Großteil der potenziellen Websitebesucher nutzt also vorwiegend Google.
In anderen Teilen der Welt, wie z.B. China und Russland, haben andere Suchmaschinen die Marktmacht. In Deutschland, dem Rest von Europa und den USA gilt jedoch: Ist eine Webseite für Google optimiert und rankt gut, kann dadurch schon ein großer Teil des organischen Traffics abgegriffen werden. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie auch in anderen in Deutschland vertretene Suchmaschinen wie bing oder DuckDuckGo gut positioniert ist, da diese Suchmaschinen ähnlich arbeiten und zum Teil auch auf denselben Index zurückgreifen wie Google.
Wie funktioniert die Google-Suche?
Um SEO zu verstehen, muss man wissen, wie die Suchmaschine Webseiten betrachtet und bewertet. Um später die relevantesten Seiten in den Suchergebnissen anzeigen zu können, muss Google erst einmal das Angebot kennen. Hierzu durchsucht (crawlt) Googles sogenannter Googlebot (auch Crawler oder Spider genannt) permanent das Netz, schaut sich die existierenden Webseiten an und sucht neue Informationen. Dabei hangelt sich der Crawler vor allem entlang der Links, um auch bisher unbekannte Seiten zu erfassen.
Auf einer Webseite scannt der Googlebot die Inhalte unter anderem entlang der HTML-Elemente wie Title oder H-Überschriften und definiert so Thema und Inhalt der jeweiligen Unterseite. Dabei bewertet und kategorisiert Google die Seiten bereits nach ihrer Qualität, um festlegen zu können, zu welchen Suchbegriffen diese Seite später ausgespielt werden soll. Da Google eine Text-Suchmaschine ist, orientiert sie sich dabei hauptsächlich an den textlichen Inhalten der Website.
Im Index sammelt Google all diese Webseiten. Gibt ein Nutzer nun bei Google einen Suchbegriff ein, so werden ihm die von Google als themenrelevant eingestuften Webseiten in den Suchergebnissen ausgespielt. Diese Suchergebnisseiten nennen sich im englischen Search Engine Result Pages, so dass auch im deutschen häufig die Abkürzung SERPs für die Suchergebnisseite verwendet wird.
Google Rankingfaktoren
Googles Ziel ist es, dem Nutzer das für ihn beste und passendste Ergebnis zu seiner Suchanfrage auszuspielen. Um die Relevanz einer URL zu bewerten, nutzt Google rund 200 sogenannter Rankingfaktoren, von denen nur die wenigsten offiziell bestätigt wurden. Die meisten werden von Google unter Verschluss gehalten, um Manipulationen zu verhindern. Durch Updates im Google Algorithmus verändert sich die Gewichtung der einzelnen Faktoren zudem immer wieder. Trotzdem lässt sich an den Entwicklungen der letzten Jahre gut erkennen, was für gute Rankings wichtig ist:
- Content: Die Inhalte der Website müssen von guter Qualität sein und der Suchanfrage des Nutzers entsprechen.
- Technische Faktoren wie zum Beispiel eine klare Website-Struktur oder eine gute ausgebaute interne Verlinkung wirken sich vorteilhaft aus.
- Backlinks, also Verlinkungen von anderen Websites, hatten in der Vergangenheit zwar einen größeren Einfluss, dürfen aber auch heute nicht unterschätzt werden. Die Qualität der Backlinks ist dabei entscheidend.
- Nutzersignale: Ihr Einfluss ist noch umstritten, doch tendenziell rankt eine Website höher, wenn sie in den SERPs häufiger angeklickt wird als andere oder Nutzer von ihr seltener in die Google Suche zurückkehren.
- Usability: Wichtig ist außerdem, dass sich der Nutzer auf eurer Seite wohlfühlt, gut navigieren kann und Seiten schnell laden, dazu führt Google ab Mai mit den Core Web Vitals einen neuen Ranking-Faktor ein.
Zudem ist die Ausspielung der Suchergebnisse auch vom Verhalten und der Situation des jeweiligen Nutzers abhängig. Seiten, die er sehr häufig aufruft, werden ihm weiter oben angezeigt als anderen. Außerdem spielt auch der Standort des Nutzers eine Rolle, zum Beispiel wenn er nach ortbezogenen Dienstleistungen oder Angeboten sucht (z.B. Restaurant, Autowerkstatt, Friseur). Hier werden ihm dann vorzugsweise Angebote in seiner Nähe ausgespielt. Hierbei spricht man dann von personalisierten Suchergebnissen.
SEO-Maßnahmen: Onpage vs. Offpage
Wie ihr seht spielen viele Faktoren eine Rolle, wenn man in Suchmaschinen gut ranken möchte. SEO setzt sich daher aus verschiedenen Maßnahmen zusammen. So unterscheidet man grob zwischen Onpage und Offpage SEO. Onpage SEO bezeichnet alle Maßnahmen, die auf der eigenen Seite umgesetzt werden, also zum Beispiel die Anpassung von Texten, die Optimierung von Website-Strukturen oder technische Änderungen an der Website. Offpage SEO umfasst die Maßnahmen, die außerhalb der eigenen Website stattfinden. Hierzu zählt vor allem das Linkbuilding bei dem Backlinks von anderen Websites zur eigenen Website gesetzt werden.
Eine gute SEO-Strategie besteht aus vielen einzelnen Bausteinen, die ineinandergreifen müssen, um langfristig Erfolg zu haben. Zwar können auch Einzelmaßnahmen bereits Erfolge erzielen, das volle Potenzial kann sich aber nur entfalten, wenn das Gesamtpaket stimmt. Folgende Bausteine sollten daher immer geprüft und bei Bedarf optimiert werden:
Technisches SEO: Grundlagen schaffen
Technisches SEO ist die Grundlage für alle weiteren SEO-Maßnahmen. Die Website muss so aufgebaut sein, dass sie für den Crawler der Suchmaschine problemlos zugänglich ist. Wenn der Google-Bot eine Seite nicht crawlen kann, indexiert er sie auch nicht und sie erscheint nicht in den Suchergebnissen. Stimmt die Basis nicht, können auch Optimierungen im Content-Bereich oder an der Linkstruktur nicht wirken.
Technisches SEO umfasst eine Vielzahl von Maßnahmen, wie z.B.:
- Website-Struktur und interne Verlinkung: Sind alle wichtigen Seiten in wenigen Klicks erreichbar oder sind relevante Inhalte tief in der Webseitenstruktur verborgen? Eine übersichtliche Struktur macht es dem Crawler leichter, alle Inhalte zu erfassen. Tiefliegende Inhalte findet er möglichweise nicht.
- URL-Struktur: Ein logischer und konsistenter Aufbau der URL-Struktur hilft Suchmaschinen dabei, Seitenstrukturen besser zu verstehen und Themenbereiche abzustecken. Wichtig ist, dass mit klaren Strukturen gearbeitet wird, es nicht zu unnötigen Verschachtlungen kommt, sondern ein klarer und inhaltlich sinnvoller Aufbau besteht.
- XML-Sitemaps: In der Sitemap können die komplette URL-Struktur der Website oder einzelne wichtige URLs aufgelistet werden. Sie dient dem Crawler als eine Art Wegweiser für die Domain. So stellt ihr sicher, dass alle wichtigen URLs vom Crawler gefunden werden. Allerdings ersetzt sie die interne Verlinkung nicht und ist kein Garant dafür, dass alle in ihr befindlichen URLs auch indexiert werden.
- Steuerung des Crawlings: Es gibt verschiedenen Möglichkeiten, den Crawler auf eurer Website zu lenken und so zu steuern, welche Unterseiten oder Verzeichnisse gecrawlt werden und welche nicht (das geht zum Beispiel über die robots.txt). So könnt ihr sicherstellen, dass die wichtigen Unterseiten auch tatsächlich gecrawlt werden.
- Steuerung der Indexierung: Gibt es Unterseiten auf eurer Website, die nicht in den Suchergebnissen erscheinen sollen (z.B. Warenkörbe, doppelte Inhalte oder Ergebnisseiten der internen Suche), könnt ihr diese von der Indexierung durch Google ausschließen. Dazu könnt ihr zum Beispiel die Meta-Robots-Anweisung „noindex“ oder ein Canonical nutzen.
- SSL-Zertifikat: Für Google ist die Sicherheit im Internet wichtig, deshalb bevorzugt die Suchmaschinen Websites mit gültigem SSL-Zertifikat. Werden die Daten sicher per https übertragen und ist https korrekt umgesetzt?
- Weiterleitungen: Wechselt ein Inhalt die URL, sollte die alte URL auf die neue weitergeleitet werden. So ist sichergestellt, dass der Crawler den Zusammenhang zwischen alter und neuer URL herstellen kann und keine Rankings verloren gehen. Wichtig ist hierbei die Verwendung von 301-Weiterleitungen.
- Mobile Optimierung: Besonders wichtig ist die mobile Darstellung einer Website für Google. Es muss sichergestellt werden, dass die Website auf Smartphones gut bedient werden kann und alle Inhalte auch hier erreichbar sind.
- PageSpeed: Besonders lange Seitenladezeiten werden von Google negativ bewertet und sollten daher vermieden werden. Eine Website, die schnell lädt, wird nicht nur von Google positiv bewertet, sondern macht auch Nutzer glücklicher.
Dieser kurze Abriss zum technischen SEO kann die Vielfalt der Maßnahmen nicht vollumfänglich darstellen, sondern soll nur dem Überblick dienen. Technisches SEO erfordert ein ausgeprägtes Know-how und je größer die Webseite ist, desto komplizierter, aber auch wichtiger ist ihre technische Struktur.
Content: Das Herz eurer Website
Für Google gibt es im Grunde nur einen Grund eure Website in den Suchergebnissen weit oben anzuzeigen: Weil ihr den Inhalt habt, den die Nutzer suchen. Die Bedeutung des Contents eurer Website kann daher gar nicht hoch genug angesetzt sein. Doch wie findet man heraus, was guten Content ausmacht und welcher Content die Nutzer anspricht, die ihr auf eure Website holen möchtet?
Keywordrecherche: Was sucht der Nutzer?
Eine zentrale Rolle bei der Suchmaschinenoptimierung nehmen die sogenannten Keywords ein. Dabei handelt es sich um die Suchbegriffe, die Nutzer in der Suche eingeben, um passende Inhalte zu finden. Als erstes müsst ihr herausfinden, mit welchen Keywords Nutzer nach euren Produkten, Dienstleistungen oder Inhalten suchen.
Mit Hilfe der Keywordanalyse könnt ihr die wichtigen Keywords zu eurem Thema bestimmen und eure Inhalte in Hinblick auf diese Keywords optimieren oder erstellen. Nicht jedes Keyword macht in jedem Zusammenhang Sinn und auch der Wettbewerb spielt eine Rolle. Auch solltet ihr immer prüfen, mit welcher Intention ein Nutzer dieses Keyword eingibt, also welche Inhalte er erwartet zu finden, wenn er danach sucht (Suchintention). Wie genau ihr mit einer Analyse an die relevantesten Keywords kommt, zeigen wir euch in unserem Artikel zur Keywordanalyse.
Habt ihr die relevanten Keywords gefunden, ordnet ihr sie den bestehenden Unterseiten eurer Website zu und prüft, ob die bestehenden Inhalte der Suchintention gerecht werden. Diesen Vorgang bezeichnet man als Keyword-Mapping.
Stellt ihr fest, dass ein bestimmtes Keyword-Set aktuell nicht abgedeckt ist, es also noch keine Inhalte dazu gibt, erstellt ihr am besten neue dafür oder plant dies ein. Wichtig ist, dass ihr für jedes Keyword nur eine Unterseite zuordnet, damit Google genau weiß, welche Unterseite zu dem Begriff ranken soll. Dann könnt ihr mit der Optimierung beginnen.
Content für Nutzer erstellen und für Suchmaschinen optimieren
Was gehört eigentlich alles zum Content einer Website? Meistens ist mit Content vor allem der Text auf einer Unterseite gemeint. Doch strenggenommen gehören auch Bilder, Videos, Audio-Dateien, Präsentationen oder andere Elemente dazu, die auf der Website angeboten werden. Da Google eine Textsuchmaschine ist, kann sie Texte aber am leichtesten lesen und interpretieren. Der Großteil der Content Optimierung bezieht sich daher auf den Text.
Bei der Optimierung eurer Inhalte solltet ihr immer den Nutzer im Blick haben. Zwar war es früher tatsächlich möglich, Unterseiten zu einem bestimmten Keyword ranken zu lassen, in dem man es möglichst häufig auf der Seite platzierte, dieses Vorgehen funktioniert aber schon länger nicht mehr. Google ist deutlich besser darin geworden, Inhalte zu interpretieren. Euer Content sollte daher sowohl gut konsumierbar sein als auch einen inhaltlichen Mehrwert bieten.
Keywords spielen bei der Optimierung immer noch eine wichtige Rolle. Inzwischen geht es aber darum, sie an den richtigen Stellen einzusetzen und die Website nicht damit zu überfluten. An folgenden Stellen ist der Einsatz von Keywords sinnvoll:
- URL
- Seitentitel & Meta-Description*
- Überschriften & Zwischenüberschriften
- Fließtext
- Bilder (Alt-Attribut, Bildbeschreibungen, Datei-Namen)
- Interne Verlinkungen aus dem Fließtext
*Der Seitentitel und die Meta-Description, auch Snippet genannt, sind letztendlich das, was der Nutzer in den Suchergebnissen zu sehen bekommt:
Durch eine gute Optimierung des Snippets könnt ihr nicht nur eure Rankings verbessern, ihr animiert Nutzer auch dazu, auf euer Ergebnis zu klicken.
Interne Links aus dem Fließtext
Sehr wichtig sind bei der Optimierung die Links, die aus dem Fließtext heraus auf weiterführende Inhalte verweisen. Damit gebt ihr dem Leser nicht nur einen Anreiz, weiter auf eurer Website zu bleiben und mehr Inhalte zu lesen, auch Google bewertet Inhalte, die intern sehr häufig verlinkt sind, als besonders relevant. Dabei sollten die Linktexte (auch Anchor-Texte genannt), also die Textteile, die verlinkt werden, immer thematisch zu der verlinkten Seite passen. Hinter einem Linktext wie z.B. „Google Tag Manager einrichten“ sollte daher idealerweise auch genau dieser Inhalt zu finden sein. Linktexte wie „Hier informieren“ oder „Mehr…“ sollten möglichst vermieden werden.
Weiterführende Artikel:
- Möchtet ihr tiefer in das Thema „Content Optimierung“ einsteigen, empfehle ich euch unseren Blogartikel „Content Optimierung für Suchmaschinen“.
- Wie ihr das perfekte Snippet schreibt, erklären wir euch in unseren Blogpost „Snippet Optimierung: Title & Description richtig formulieren“.
- Was ihr bei der Optimierung von Bildern beachten solltet, erfahrt ihr im Artikel „Bilder SEO“.
Backlinks: Empfehlungen von anderen Websites
Backlinks bezeichnen Verlinkungen von anderen Websites. Für Google sind Links von anderen Seiten ein wichtiger Faktor bei der Bewertung der Website, da gute Inhalte tendenziell häufig verlinkt werden. Sie sind eine Art Empfehlung der Website.
Allerdings wurde im Bereich Backlinks in der Vergangenheit sehr viel Manipulation betrieben. Es entstand ein regelrechter Backlink-Handel und Webseiten-Betreiber kauften Backlinks im großen Stil, um die Relevanz der eigenen Seite zu erhöhen. Google reagierte darauf und bewertete Backlinks sehr kritisch. Nicht jeder Link ist auch ein guter Link. Bei Verdacht auf Manipulation wertet Google Websites ab. Trotzdem sind hochwertige Backlinks auch heute noch ein Mittel, um gute Rankings zu erzielen oder zu behalten.
Ein sauberes Backlink-Profil gehört daher zur Grundlage jeder Optimierung. Mit Hilfe diverser Tools wie der Google Search Console, Majestics oder Ahrefs können bestehende Backlinks identifiziert und bewertet werden. Zeigen beispielsweise viele externe Links auf eine 404-Seite, so sollten diese nicht mehr existierenden Seiten auf neue Inhalte weitergeleitet werden, damit Nutzer und Crawler hier nicht ins Leere laufen.
Weist das Backlink-Profil viele Links von Spam-Seiten auf, kann dies einen negativen Effekt haben. Hierzu bietet die Google Search Console die Möglichkeit, besonders toxische Links per „disavow-File“ für ungültig zu erklären. Damit signalisiert ihr Google, dass ihr diese Links nicht aufgebaut habt und sie daher bitte nicht in eure Bewertung einfließen sollen. So vermeidet ihr, dass negative Backlinks die Performance eurer Seite beeinträchtigen.
Der aktive Aufbau neuer Links (sogenanntes Linkbuilding) sollte, wenn überhaupt, sehr vorsichtig betrieben werden. Unnatürliches Link-Wachstum wird von Google nicht gerne gesehen und der Kauf von Backlinks widerspricht den Google-Richtlinien. Trotzdem gibt es viele Website-Betreiber, die immer noch diesen Weg gehen.
Erfolgsmessung in der Suchmaschinenoptimierungen
Oft stecken wir viel Energie in die Suchmaschinenoptimierung und natürlich wollen wir dann auch wissen, ob unsere Bemühungen erfolgreich waren. Der Erfolg von SEO-Maßnahmen wird in der Regel daran gemessen, ob die Website in den Suchergebnissen sichtbar(er) ist, also ob sie zu wichtigen Suchanfragen auf den vorderen Plätzen in Suchmaschinen ausgespielt wird. Durch eine hohe Sichtbarkeit können dann z.B. mehr neue Webseitenbesucher akquiriert und in Folge im Idealfall auch mehr Conversions generiert werden.
Im besten Fall rankt die Webseite bei relevanten Suchanfragen auf Position 1 der Suchergebnisse, mindestens aber auf der ersten Ergebnisseite. Die meisten Nutzer machen sich nicht die Mühe noch auf die zweite Seite der Suchergebnisse zu klicken. Bereits 2015 hat Johannes Beus von Sistrix in einer Auswertung festgestellt, dass sich 99,1% aller Klicks auf die ersten 10 organischen Suchergebnisse verteilen, während Ergebnisse ab der zweiten Seite von Nutzern fast gar nicht mehr wahrgenommen werden:
Zwar ist diese Statistik bereits etwas älter, hat aber dadurch nichts von ihrer Relevanz eingebüßt. Im Gegenteil – durch den stetigen Ausbau der Werbeanzeigen, Universal Search Ergebnissen und Featured Snippets in den Suchergebnissen rutschen die organischen Suchergebnisse oft sogar so weit nach unten, dass nur noch einige wenige überhaupt die Aufmerksamkeit des Nutzers erhalten. Umso wichtiger ist es daher geworden, dass die eigene Webseite in den Suchergebnissen idealerweise unter den Top 3 zu finden ist.
Die Sichtbarkeit kann mit unterschiedlichen Tools ermittelt werden. Am bekanntesten ist der Sistrix-Sichtbarkeitsindex. Auf der Grundlage eines allgemeinen Keyword-Sets werden die Rankings einer Website ermittelt und ein entsprechender Index-Wert ausgegeben. Steigt die Sichtbarkeit, ist dies ein Zeichen für eine funktionierende SEO-Strategie.
Neben der Sichtbarkeit gibt es aber noch andere Kennzahlen, mit deren Hilfe ihr den Erfolg eurer SEO-Maßnahmen überprüfen könnt:
- Organischer Traffic
- Klicks auf Suchergebnisse in der Google Suche
- Impressionen in der Google Suche
- Rankings bestimmter Keywords
- Klickraten auf Basis bestimmter Keywords
Der organische Traffic sagt euch, wie viele Nutzer über Suchmaschinen auf eure Website gelangt sind. Ihr könnt ihn mit Webanalyse-Tools wie Google Analytics erfassen und auswerten. Zum Beispiel könnt ihr Analysen pro Unterseite durchführen und so genau feststellen, ob sich etwas an den von euch optimierten Unterseiten verändert hat.
Daten zu Klicks und Impressionen in der Google Suche könnt ihr der Google Search Console entnehmen. Sie liefert euch außerdem Informationen den Keywords, mit denen Nutzer auf eure Website gelangt sind. Während die Klicks aussagen, wie viele Nutzer euer Suchergebnis angeklickt haben, bezeichnen die Impressionen die Einblendungen eures Suchergebnisses, auch wenn es nicht angeklickt wurde.
Rankings und CTR (Klickrate) von Keywords findet ihr ebenfalls in der Search Console. Habt ihr auf ein bestimmtes Keyword optimiert, sollte dieses möglichst besser ranken und die CTR sich ebenfalls verbessern.
Welche Kennzahl am Ende für eure Maßnahmen die passendste ist, hängt von eurem Geschäftsmodell und den Zielen ab, die ihr mit der Suchmaschinenoptimierung verfolgt.
Fazit
Wie ihr seht ist SEO eine komplexe Angelegenheit, bei der viele Faktoren eine Rolle spielen. Letztendlich ist es der richtige Mix aus Technik, Links und Content, mit dem ihr das Beste aus eurer Webseite herausholen könnt. Für eine sinnvolle SEO-Strategie solltet ihr daher immer diese drei Teilbereich der Suchmaschinenoptimierung berücksichtigen.
Dabei muss euch klar sein: SEO ist oft kein schneller Fix und benötigt Zeit, insbesondere wenn es um Optimierungen am Content geht. Während einige technische Anpassungen auch schnelle Ergebnisse erzielen können, brauchen inhaltliche Anpassungen oft Monate, bis sie sich in besseren Rankings niederschlagen und so auch mehr Traffic generieren. Lasst euch also nicht entmutigen, wenn ihr keinen sofortigen Effekt seht und beobachtet die Entwicklung eurer SEO-Kennzahlen langfristig.
Das Ziel sollte immer die bestmögliche User Experience für den Nutzer sein. Oder, um es mit den Worten von Googles John Mueller zu sagen: Awesomeness.