Die SearchLove ist eine jährliche Konferenz, die den Besuchern zwei Tage lang die neuesten Insights aus dem Bereich SEO bietet. Sie fand dieses Jahr in London am 14. und 15. Oktober statt und wird von dem Online-Marketing Unternehmen distilled organisiert. 2019 teilten über 19 Digital Marketing Spezialisten ihr Wissen in „The Brewery“, einer sehr zentral gelegenen Event Location.
Das zweitägige Event war gut organisiert. Es gab einen großen Saal, in dem alle Vorträge nacheinander stattfanden. Die Besucher hatten also nicht die Qual der Wahl und konnten sich jeden Speaker ansehen. Eine separate „Refreshment Area“ bot in den Pausen die Möglichkeit, sich mit Branchenkollegen über die Themen auszutauschen und sich mit Snacks zu stärken. Zwei Abendveranstaltungen und gemeinsame Mittagessen rundete die Veranstaltung ab.
Die Themen der diesjährigen Vorträge waren bunt gemischt. Von E-A-T über die Optimierung der SERPs und Suchintention bis hin zu Keywordanalysen war alles vertreten. Auch Themen wie Voice Search und Features Snippets spielten eine Rolle.
Unser SEO Consultant Maxi hat sich auf den Weg gemacht und den Vorträgen der Search Love gelauscht. Die spannendsten Erkenntnisse hat sie im Folgenden zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
Practical Tips for Improving E-A-T
Marie Haynes startete ihren Vortrag mit einem Rückblick ins Jahr 2017. Im Februar verloren hier aufgrund des Quality Core Updates viele Seiten an Sichtbarkeit. Im August des nächsten Jahres folgte das Medic Update. Beide Updates zielten darauf ab, dass Website- Inhalte den E-A-T Richtlinien genügen.
Die Seiten, die an Sichtbarkeit verloren, waren aus technischer Sicht zum Teil einwandfrei, sodass nicht auf den ersten Blick erkenntlich wurde, warum genau es zu einem Abfall der Sichtbarkeit kam. Zeitgleich zum Core Update hatte Google die Search Quality Raters Guidelines aktualisiert. Während einige Seiten an Sichtbarkeit verloren, stieg diese bei anderen an. Dabei handelte es sich um Seiten von und mit Autoren, die in ihrem jeweiligen Bereich wirklich Ahnung hatten. Also Seiten mit einer gewissen Autorität. Seit diesen Updates ist es also für Website Betreiber eine Notwendigkeit, die Prinzipen von E-A-T (Expertise, Autorität und Vertrauen) zu verstehen und bestmöglich umzusetzen.
Google selber wies dieses Jahr explizit darauf hin, dass E-A-T auch ein Ranking Faktor ist.
Dabei ist dieser Faktor weniger als ein Algorithmus zu verstehen. Immerhin sind die Prinzipien nicht im klassischen Sinne messbar. Allerdings geht es hier um die Nutzersignale und um andere Hinweise, die andeuten, dass eine Seite vertrauenswürdig ist. Das A&O bei den Prinzipien von E-A-T ist dementsprechend „The trustworthiness oft he Main Content itself“.
Die Herausforderung, denen sich Website Betreiber dieser Zeit also stellen müssen, ist, dass sie angemessenen Content erstellen, ohne genau zu wissen, wie man die Angemessenheit und die Vertrauenswürdigkeit messen kann. Marie wies darauf hin, wie unzufriedenstellend dieser Umstand ist: etwas zu optimieren, was eigentlich nicht richtig greifbar ist. Dabei verwies sie abermals auf die Search Quality Raters Guidelines. Hier finden vor allem Website Betreiber von YMYL Seiten Informationen darüber, was sie bei ihren Inhalten beachten müssen, um den Richtlinien gerecht zu werden.
Ein wichtiger Punkt, den es in diesem Kontext zu beachten gilt, ist die Suchintention der Nutzer. Google ist bemüht, diesen bestmöglich zu befriedigen. Dementsprechend spielt die Suchmaschine auch die Seiten aus, die eine konkrete Suchanfrage relevant und vor allem wahrheitsgemäß beantworten.
Weitere wichtige Faktor im Rahmen von E-A-T sind Backlinks von sogenannten „High Quality Sites“. Zudem sollte die eigene Seite eine gute Reputation haben. Es ist hier einfacher, eine Autorität in einem Nischen-Gebiet zu werden, als auf einem sehr generischen Gebiet, auf dem es bereits einen starken Wettbewerb gibt. Alle relevanten Keywords des jeweiligen Themenbereichs sollten holistisch abgedeckt sein. Marie hat an dieser Stelle vermerkt, dass das Schaffen einer Autorität in erster Linie beim Website Betreiber selber liegt und SEOs hier nur teilweise unterstützen können.
Allerdings gibt es hier ein paar Punkte, die SEOs prüfen können. So ist es zum Beispiel sehr wichtig, dass die Kontaktinformationen sichtbar auf der Seite implementiert sind. Auf diese Weise wissen Nutzer, wer für die Inhalte verantwortlich ist. Bei Rückfragen können sie sich an die Person wenden und wissen, wer für die Inhalte verantwortlich ist. Das erweckt Vertrauen.
Online Shops sollten zudem die Service Angaben sichtbar verlinken. Dazu gehören auch die AGBs und die Rücksendeinformationen. Die Umstellung auf Https ist ebenfalls unerlässlich, um als vertrauenswürde Autorität zu gelten.
Ein weiterer Punkt, der nicht unterschätzt werden sollte, ist die Grammatik und die Rechtschreibung auf der Seite. Inhalte, die grammatikalisch nicht korrekt sind, schaffen weder beim Nutzer noch bei Google Vertrauen und deuten nicht auf Expertise hin. Der Inhalt sollte also grammatikalisch richtig sein, damit Nutzer einer Seite vertrauen.
Der wissenschaftliche Konsens sollte zudem gegeben sein. Das heißt, dass der Inhalt auf der Seite wahr und gehaltvoll sein muss. Gibt es Beweise, dass das, was auf der Seite steht, wahr ist? Wenn das nicht der Fall ist, sollten derartige Inhalte nicht veröffentlicht werden. Der wissenschaftliche Konsens ist vor allem bei medizinischen Themen sehr wichtig. Inhalte, die dem wissenschaftlichen Konsens widersprechen, deuten darauf hin, dass ihr Autor kein Experte ist. Dementsprechend rankt Google sie nicht, da die Suchmaschine „Fake-News“ verhindern will.
Es gilt auch zu beachten, dass Google die Reputation einer Seite nicht anhand der Seite selber einschätzt. Hier zieht die Suchmaschine auch Blogartikel, Emails und teilweise sogar Printmedien heran. Google sammelt Informationen von überall, um einzuschätzen, ob die Seite vertrauenswürdig ist oder nicht.
Wichtig ist auch, dass die Backlinks von Seiten kommen, die wirklich etwas mit der Thematik zu tun haben. Thematisch fremde Linktauschseiten sollten neben Spamlinks disavowed werden.
Zusammenfassend hat Marie gute Tipps über E-A-T gegeben und vor allem einen Einblick in Optimierungsmöglichkeiten gegeben. Als Grundlage hierzu sollte ein jeder Website Betreiber die Google Search Qualität Guidelines lesen.
Using Qualitative Data to Make Human-centered Decisions
Im nächsten Vortrag hat Sarah Gurbach erklärt, wie man rationale Datensätze mit menschlichen Entscheidungen vereinen kann. Initial hat sie sich die Frage gestellt: Wie und wonach suchen Nutzer?
Zur Klärung dieser Frage benötigen wir primäre und sekundäre Informationen. Bei den primären Informationen geht es darum, was du sammelst. Sekundäre Informationen sind Tools, wie zum Beispiel der Keyword Planer. Zudem benötigt ihr qualitative und quantitative Daten.
Menschliche Entscheidungen sind nicht so rational, wie ein Algorithmus. Dementsprechend ist es beim Auswerten der Daten unerlässlich, die menschliche Komplexität mit zu berücksichtigen.
Google gibt uns Informationen über Menschen in Form von Statistiken und Tabellen, aber das reicht laut Gurbach nicht aus, um menschliche Informationen richtig zu verstehen. Sie appelliert daran, auch den Kunden zu betrachten und sich nicht nur mit den Daten zu befassen.
Es ist wichtig, sich empathisch in den Kunden hineinzuversetzen, um diesen zu verstehen. Welches Geschlecht hat er? Wie viel Geld hat er zur Verfügung? Woher kommt er und was braucht er?
Um effektiv mit diesen Daten arbeiten zu können, schlägt Gurbach Arbeitsschritte vor: Definieren – Fragen – Beobachten – Quantifizieren
Beim Definieren ist es wichtig, konkrete Fragen zu formulieren, die spezifisch und fokussiert gehalten sind. Interessant an dieser Stelle ist zum Beispiel die Frage, welcher Inhalt eurer Seite für Nutzer am wichtigsten ist. Der Nutzer sollte beim Definieren der Fragen im Vordergrund stehen.
Beim Fragen ist geht es darum, sich direkt an die Kunden, bzw. Nutzer zu wenden. Hier ist es geschickt, nicht nur nach positiven Dingen zu fragen, sondern auch um negatives Feedback zu bitten. Zum Beispiel was einem Kunden auf der Seite gefehlt hat. Negative Emotionen regen mehr zum Nachdenken an, als positive und führen dazu, dass die Antworten besser durchdacht sind.
Beim Beobachten gilt es herausfinden, wie sich Kunden natürlich verhalten. Hilfreiche Tools sind hier validately.com, userzoom.com und hotjar.com. Die Tools helfen euch, genaue Informationen über das Verhalten eurer Nutzer zu erhalten.
Wie suchen sie auf eurer Seite? Und welche Bereiche schauen sie sich oft und lange an. Derartige Bereiche lassen sich vielleicht prominenter positionieren, um das Erlebnis des Kunden auf der Seite zu verbessern. Die sozialen Medien bieten euch die Möglichkeit, direkt mit den Kunden zu kommunizieren. Also schlägt Gurbach vor, dass Website Betreiber auch hier direkt Feedback einfordern können.
Beim Quantifizieren geht es im Prinzip darum, nicht bloß die Daten auszuwerten, die uns Tools liefern, sondern auch die Kunden und die Ergebnisse der Untersuchungen und Fragen in die Auswertung mit einzubeziehen.
Zusammenfassend hat Gurbach gute Gründe dafür geliefert, immer den Nutzer, bzw. den Kunden mit einzubeziehen, wenn es darum geht Daten auszuwerten. Auf diese Weise kristallisieren sich Bedürfnisse noch genauer heraus und das Nutzererlebnis auf der Website kann verbessert werden.
Doc Brown’s Plutonium-powered Local SEO Powerbook
Greg Grifford lieferte in seiner vierzigminütigen Präsentation spannende Tipps rund um das Thema Local SEO. Die bunte, von kultigen Filmtiteln inspirierte Präsentation hat dem gehaltvollen Vortrag eine besondere Komik verliehen.
Greg stellte einleitend klar, dass Local SEO ein recht komplexer Bereich ist, der viel Aufwand bedeutet. Sich nur die lokalen Wettbewerber anzusehen, reicht seiner Meinung nach nicht aus. Aber was genau ist die lokale Suche? Nach Greg handelt es sich dabei um Google Maps und lokale Suchanfragen. Diese gab es schon immer, aber in den letzten Jahren und durch den häufigeren Gebrauch von Smartphones hat die lokale Suche an Relevanz gewonnen.
Jedes Geschäft, das eine Filiale hat, benötigt auch Local SEO. Dabei ist es wichtig, auch auf klassische Marketing Maßnahmen zurückzugreifen und sich nicht nur auf Online-Marketing zu verlassen. Wichtig ist auch zu verstehen, dass lokales SEO sich nur schwer verallgemeinern lässt. Was in der einen Stadt gut funktioniert, erzielt in einer anderen Stadt keine Erfolge. Auch die Branche spielt hier eine große Rolle. Bei sämtlichen Maßnahmen sollte man sich stets vor Augen halten, welche Maßnahmen bei der jeweiligen Branche greifen.
Greg deutete auf die Wichtigkeit von Social Media hin. Parties und Events, die auch in sozialen Medien geteilt werden, steigern die Bekanntheit des Unternehmens. Zudem sind Besuche ein Qualitätsfaktor, den Google bei seinen Listings berücksichtigt.
Da sich die Faktoren für die Google Listings stetig ändern, rät Greg dazu, hier ständig auf dem neuesten Stand zu bleiben. Das gepflegte Google My Business Profil ist nach wie vor ein wichtiges Kriterium, das über die Jahre an Relevanz gewinnt.
Was ist mit den Inhalten auf der Seite und dem Buzzword Unique Content? Auch hier hatte der Filmfan einen nützlichen Tipp. Die Einzigartigkeit des Inhalts ist nicht mehr ausschlaggebend. Es ist viel wichtiger, dass der Inhalt der Seite das Geschäft beschreibt und dem Nutzer eine gute und hilfreiche Nutzererfahrung beschert. Website Betreiber sollten sich deswegen die Frage stellen, ob ihr Inhalt auch auf der Seite eines anderen Geschäfts in einer anderen Stadt funktionieren würde. Wenn sie diese Fragen mit „Ja“ beantworten können, dann ist ihr Inhalt schlecht. Zudem sollte sich der Inhalt, wenn man ihn laut vorliest, unterhaltsam und dialogorientiert anhören.
Die Erwähnung ist Branchenbüchern ist natürlich auch wichtig. Hier gilt aber Qualität vor Quantität. So sollten Erwähnungen in Branchenbüchern stattfinden, die auch für den Nutzer und die Branche relevant sind. Bewertungen sollten nicht nur bei Google stattfinden, sondern auch auf Yelp, Facebook und Apple Maps. Website Betreiber sollten sich vor Augen halten, dass das Google My Business Listing für viele Nutzer als Ersatz der Website dient. Dort sollten Nutzer alle relevanten Informationen über das Unternehmen finden.
Ein ganz besonderes Augenmerk sollte man dabei auf die Fragen und Antworten Sequenz richten. Hier kann jeder – auch Unternehmen selbst – Fragen stellen und diese dann beantworten. Sofern eine Antwort auf eine Frage viele „Upvotes“ erhält, erscheint sie im Google My Business Profil. Greg hat die Vermutung geäußert, dass die Antworten mit den meisten „Upvotes“ in Zukunft auch von der Voice Search genutzt werden.
Der Vortrag von Greg war nicht nur unterhaltsam vorgetragen, er hat auch viele gute Tipps gegeben, die SEOs bei lokalen Optimierungen berücksichtigen sollten.
The Science of Persuasion
Andi Jarvis startete seinen rund vierzigminütigen Vortrag mit einem Zitat. In dem Zitat heißt es sinngemäß, dass die Kinder von heute in Luxus leben und schlechte Manieren haben. Der genaue Wortlaut lässt vermuten, dass es in der heutigen Zeit geäußert wurde. Tatsächlich aber handelt es sich um ein Zitat von Sokrates. Was Andi damit veranschaulichen wollte ist, dass die Menschen stets den Eindruck haben, die Zeiten hätten sich geändert und es würde alles schlechter werden. Tatsächlich ändern sich die meisten Gegebenheiten aber gar nicht so drastisch, wie die Menschen es wahrnehmen.
Andi merkt zudem an, dass es Dinge gibt, auf die wir keinen Einfluss haben. Überleitend zum Thema Digital Marketing führt er hier das Beispiel Wettbewerber auf. Wir selber haben keinen Einfluss darauf, was Wettbewerber, bzw. die Wettbewerber unserer Kunden tun. Dementsprechend sollten wir uns auch keine Sorgen darum machen.
Vielmehr sollten wir uns einen holistischen Ansatz für geschickte Vorgehensweise überlegen, um ein Produkt zu vermarkten. Hierzu führt Andi fünf Aspekte auf, die in diesem Zusammenhang wichtig sind:
Scarcity – Authority – Liking – Social Proofing – Reciprocation
Diese fünf Aspekte erläuterte er in seinem Vortrag näher.
Scarcity: Hier hinter verbirgt sich das Phänomen, dass Menschen kauffreudiger sind, wenn man ihnen suggeriert, dass ein Produkt nur noch zeitlich begrenzt oder in begrenzter Menge verfügbar ist. Booking arbeitet mit dieser Strategie.
Authority: Das Prinzip der Autorität funktioniert, da der Mensch mit Autoritäten aufwächst. Er hat Eltern, Lehrner ect. Autorität kann durch einen bestimmten Kontext hervorgerufen werden. Wenn es zum Beispiel brennt, dann ruft die Berufsbezeichnung Feuerwehrmann und dessen Bekleidung eine gewisse Autorität hervor und dem Feuerwehrmann wird Vertrauen entgegengebracht.
Dieses Phänomen gibt es auch im digitalen Marketing. Hier kommt es auf den Titel, die Bekleidung und den Lifestyle an, um dem Kunden oder dem Nutzer eine gewisse Autorität zu suggerieren. Dass das funktioniert zeigt Andi anhand dieser Folie:
Liking: Das Prinzip des „Likens“ funktioniert, weil sich Nutzer auf diese Weise mit etwas oder jemandem identifizieren können. Das ist auch der Grund, warum Influencer-Marketing so gut funktioniert. Die Nutzer oder Kunden identifizieren sich mit dem Influencer und nehmen die Werbung gar nicht als solche wahr.
Social Proofing: Dieses Prinzip nutzt die Unsicherheit, die dem Menschen innewohnt. Wenn wir uns nicht sicher sind, ob wir für ein Event rechtmäßig gekleidet sind, schauen wir nach rechts und nach links, um uns bei unseren Mitmenschen zu versichern. Das passiert auch im digitalen Marketing. Hier lesen Nutzer und potentielle Kunden Bewertungen, um sich zu versichern, ob ein Produkt gut oder schlecht ist. Wenn Online-Shops den Verweis „x Kunden schauen sich gerade dieses Produkt an“ über einem Produkt haben, wird einem Nutzer ebenfalls Sicherheit gegeben, dass das Produkt, welches er sich gerade ansieht, auch anderen gefällt.
Reciprocation: Hierbei geht es darum, dass Kunden sich über kleine Anerkennungen oder Geschenke freuen. Dabei kommt es weniger auf das „was“ an, als vielmehr auf das „wie“. Andi führte an dieser Stelle einen Versuch auf, bei dem ein Keller den Gästen nach dem Essen ein Mintbonbon gereicht hat. Dadurch gaben die Gäste mehr Trinkgeld. Noch mehr Trinkgeld erhielt der Kellner, wenn er sagte „Für unsere besten Gäste“ und zwei Mintbonbons reichte. Dieses Phänomen funktioniert auch im digitalen Marketing. Gutscheincodes, Rabatte oder kleine Geschenke, die der Ware beiliegen, erhöhen die Chance, dass Kunden erneut bei einem Online-Shop bestellen.
Der Vortrag von Andi war sehr gehaltvoll und es gab einige Momente, in denen man sich selbst als Kunden gesehen hat, der sich von den erwähnten Maßnahmen hat überzeugen lassen. Am Ende erwähnte Andi noch, dass diese Maßnahmen zwar einen leicht manipulativen Charakter hätten, dass sie aber noch ethisch korrekt seien und dass Firmen und Unternehmen sie nicht durchführen, weil sie Kunden ausbeuten wollen, sondern weil diese Maßnahmen funktionieren.
State of Search 2019
Rand Fishkin gab in seinem Vortrag einen Überblick über die derzeitige Lage der Suche: Web-Marketing, das sich nicht tracken lässt, der „Tod“ des Klicks und die Veränderungen, mit denen sich SEOs auseinandersetzen müssen.
Diesen Überblick veranschaulichte er mit sechs Geschichten.
A Story About How We Use the Web…
In dieser ersten Geschichte ging es um den allgemeinen Glauben, dass mobile im Jahr 2012 desktop zerstört hat und dass die Voice Search in diesem Jahr die klassische Web-Suche ablösen wird. Rand hat aber gezeigt, dass dem gar nicht so ist. Menschen verbringen immer noch ähnlich viel Zeit am Desktop oder Laptop. Die Zeit, die sie am Handy verbringen, steigt nur an. Auch die Voice Search selber ändert laut Rand nicht viel. Allerdings sind die Antworten auf Voice Search Anfragen für SEOs relevant. Zusammenfassend sagte Rand, dass die mobile Nutzung zwar ansteigt, dass Desktop aber nach wie vor relevant ist. Er rät noch nicht zu viel in Voice Answer SEO zu investieren, da es dafür noch zu früh ist.
A Story About Congress…
In der zweiten Geschichte veranschaulichte Rand, dass die Paid Search gestiegen ist und vermutlich auch weiter steigt. Eine wesentliche Änderung von Google in diesem Zusammenhang ist die Anpassung der Anzeigen in diesem Jahr.
Laut Rand gilt es hier zu beachten, dass Paid CTR aufgrund der visuellen Änderung in den SERPs gestiegen ist. Die organische CTR ist aber immer noch hoch. Hier ist es sehr wichtig, dass Webseiten Betreiber auch die sogenannten „Zero-Klick-Suchen“ bedienen, also versuchen, in den Featured Snippets zu erscheinen.
A Story About On-SERP SEO…
In der dritten Geschichte erzählt Rand von einem Kunden, der sich gewundert hat, warum er so wenig Traffic hat, obwohl er auf Position 3 rankte. Die Ursache dafür waren die Zero-Klick-Suchen. Die Nutzer finden bereits in den Suchergebnissen die Informationen, die sie brauchen, und klicken folglich nicht mehr auf die SERPs.
Im Umgang mit Kunden rät Rand dazu, nur auf Featured Snippets zu optimieren, wenn diese die Position 0 auch wertschätzen und den Traffic Verlust in Kauf nehmen. Tun sie es nicht, sollte man laut Rand auch nicht auf Features Snippets optimieren.
A Story About Tragedy…
In der vierten Geschichte erzählte Rand von einer Schießerei, dem „Sandy Hook Shooting“. Diese Tragödie hat sich im Dezember 2012 ereignet. Kurze Zeit später erschienen in der Google Suche einige Artikel, die die Schießerei leugneten und sagten, sie sei von der Regierung inszeniert worden. Google reagierte auf diese „Fake-News“ und sorgte dafür, dass nur Seiten mit einer gewissen Autorität zu der Suchanfrage „sandy hook shooting“ rankten. Auch im Rahmen der letzten Updates spielt die Autorität und die Glaubwürdigkeit einer Website eine sehr große Rolle. Rand rät dementsprechend dazu, eine eigene Seite als Autorität zu etablieren, die Links von bestehenden Autoritäten auf dem jeweiligen Gebiet hat. Der Inhalt der Seite sollte relevant, up-to-date und korrekt sein.
A Story About Who Gets Credit…
Hier erzählte Rand von einem Fall, in dem die Musikwebsite Genius die Suchmaschine Google anklagte, Songtexte zu stehlen und unverändert in den SERPs zu nutzen. Das bewies die Musikwebsite, in dem sie einen Songtext mit unterschiedlichen Apostrophen postete. Die Apostrophen waren so angeordnet, dass ihr Morse-Code das Wort „Red Handed“ ergab, was auf Deutsch soviel heißt, wie „auf frischer Tat“. Google kopierte den Songtext eins zu eins und konnte so überführt werden.
Kurz darauf verlinkte Google die Quelle, wenn sie Songtexte zitierte. Auch beim Knowledge Graph und bei Bildern, die zusammen mit Features Snippets ausgespielt wurden, fügte sie die Quelle hinzu.
Laut Rand haben Website Betreiber aber immer einen Benefit davon, wenn ihre Inhalte von Google zitiert werden – ob mit oder ohne Quellenangabe. Zitiert Google eine Seite, ist sie auf diese aufmerksam geworden und würdigt in gewisser Weisen den Inhalt. Wird die Website als Quelle in den SERPS angegeben, bietet dies neue Traffic Potentiale.
A Story About Engagement…
In der letzten Geschichte zeigte Rand auf, wie wichtig die sozialen Medien auch für SEO und Content sind.
Dabei wies er darauf hin, dass es gut ist, wenn es verschiedene Trafficquellen gibt. Also neben referral und direct auch social. Es ist wichtig, dass man eine gewisse soziale Reichweite erlangt. Faktoren für eine gute soziale Reichweite sind Kommentare, Klicks, Nachrichten, Likes und Aufrufe. Dabei spielen Kommentare eine größere Rolle als Likes, da soziale Kanäle wie Instagram und Facebook die Interaktion mit dem Inhalt höherwertig ansehen als eine bloße Reaktion.
Rands Vortrag brachte nicht nur einige spannende Erkenntnisse, sondern hinterfragte auch einige Punkte kritisch. Er wies darauf hin, dass sich SEO zukünftig dahingehend ändert, dass sowohl die Web-Suche als auch die Voice Search ansteigen werden, dass sich aber nicht alles tracken lässt und sich Erfolge dadurch schwer messen lassen.
Fazit
Die Vorträge der zweitägigen Konferenz waren sehr spannend und gehaltvoll. Die renommierten Referenten haben praktische Beispiele mitgebracht, die die Themen sehr anschaulich dargestellt haben. Die vielfältige Auswahl der Themen bot für jeden Digital Marketer spannende Informationen. Auch die Organisation und das Rahmenprogramm waren stimmig, sodass sich die Reise nach London auf jeden Fall gelohnt hat.