Ihr wollt wissen, wie ihr Content-Gruppen in Google Analytics einrichten könnt? Wir zeigen euch anhand von verschiedenen Praxis-Beispielen, wie ihr sie erstellt und verwendet. Erfahrt hier, was der Unterschied zwischen Content-Gruppen und Content-Gruppierungen ist und wie ihr die gesammelten Informationen auswerten könnt. Viel Freude beim Lesen!
Was sind Content-Gruppen?
Da Websites verschiedene Bedürfnisse der Nutzer befriedigen wie beispielsweise die Bereitstellung von Informationen oder den unbeschwerten Online-Einkauf, ist es oft schwierig die User voneinander abzugrenzen und auszuwerten. Daher ist der Einsatz von Content-Gruppen eine sinnvolle Einstellung in Google Analytics. Die Einrichtung etwaiger Content-Gruppen ist spielend einfach und ohne Entwicklerkenntnisse möglich. Allerdings solltet ihr euch bereits im Vorfeld Gedanken über den Aufbau der Content-Gruppen und die daraus resultierenden Ergebnisse machen, damit eure Daten gleich zu Beginn an in die richtige Content-Gruppe einfließen. Spätere Änderungen sind zwar möglich, verzerren jedoch das Gesamtbild.
Der ein oder andere wird sich sicherlich fragen, warum die Erstellung von Content-Gruppen in Google Analytics sinnvoll sein soll, wenn doch auch das Nutzerverhalten über die einzelnen Seiten im Bericht „Alle Seiten“ messbar ist. Die Frage ist leicht beantwortet. Der Seitenbericht „Alle Seiten“ spiegelt nur das Nutzerverhalten auf Basis einzelner Seiten wider. Wir wollen jedoch wissen, wie sich eine bestimmte Content-Gruppe verhält bzw. welche Websitekategorie auf unserer Website die meisten Zugriffe generiert. Hilfreich ist in diesem Zusammenhang eine einwandfreie und logische URL-Struktur eurer Website. Je nach Website-Typ können verschiedene Content-Gruppen zugeordnet werden. Beispielsweise interessiert uns als Agentur die Anzahl der User und die Verweildauer auf unseren Blogartikeln. Folglich können wir mit unserem eindeutigen URL-Pfad auf unsere Blogartikel eine Content-Gruppe bestimmen und auswerten.
Als Beispiel werfen wir einen Blick auf eine unserer Datenansichten in Google Analytics, mit der wir verschiedene Besuchertypen erfassen und auswerten, die sich auf unterschiedliche Weise über unsere Agentur informieren. Nach dem Anlegen von Content-Gruppen in Google Analytics ist es möglich herauszufinden, wie stark die Bereiche unserer Website besucht werden.
Da Content-Gruppen auf Seitenaufrufen basieren, können in diesem Zusammenhang nur Metriken ausgewertet werden, die ebenfalls aufrufbasiert sind, wie beispielsweise (eindeutige) Seitenaufrufe, Verweildauer auf der Seite oder ähnliche. Sitzungsbasierte Metriken wie die Conversion Rate können nicht mit Content-Gruppen in Zusammenhang gebracht werden.
Bei der Einrichtung von Content-Gruppen begegnet einem in den Menüeinstellungen auch der Begriff Content-Gruppierung, was für den ein oder anderen Nutzer verwirrend sein mag. Wo also liegt der Unterschied? Eine Content-Gruppe unterteilt eure vorher definierten Websites in eine logische Kollektion, die sich mit anderen Content-Gruppen vergleichen lässt. So lassen sich beispielsweise Content-Gruppen über verschiedene Inhalte erstellen, die auf eurem Blog erscheinen.
Die Content-Gruppierung hingegen ist eine Liste mehrerer Gruppen, nach denen die Seiten ausgewertet werden. Es können 5 unterschiedliche Gruppierungen angelegt und in der Analyse verglichen werden. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu erwähnen, dass sich Content-Gruppierungen nicht mehr löschen lassen, sondern nur ein- oder ausschalten. Daher empfehlen wir, die Auswirkungen von Content-Gruppen und Gruppierungen mit einer Test-Datenansicht auszuprobieren.
Wie werden Content-Gruppen generiert?
Die Einrichtung von Content-Gruppen kann nach euren eigenen Wünschen erfolgen. Über die Navigation VERWALTUNG gelangt ihr zum Reiter der Datenansicht, welche die Einstellung „Gruppierung nach Content“ enthält.
Hier stehen euch nun drei Möglichkeiten zur Verfügung: Die Erstellung per Regelsatz, per Extraktion und per Tracking-Code, welche wir euch im Folgenden erläutern. Bevor ihr jedoch die Einstellungen vornehmt, würden wir euch empfehlen, euch bei der Strukturierung der Content-Gruppen zunächst nachstehende Fragen zu stellen:
- Weisen einzelne Besuchergruppen ein anderes Verhalten auf als der Website-Durchschnitt?
- Welche Produktgruppen werden am häufigsten angeschaut?
- Welchen Anteil der Seitenaufrufe machen die Fehlerseiten aus?
Diese Fragen sollen euch eine Hilfestellung bieten, nach welchem Muster ihr eure Content-Gruppen aufbauen könnt. Wir wollten beispielsweise wissen, wie stark die einzelnen Website-Kategorien auf unserer Website besucht werden.
Content-Gruppen Erstellung per Regelsatz
Die simpelste Erstellung erfolgt über einen Regelsatz, dem eine Option in Form einer Seiten-URL, eines Seitentitels oder Bildschirmnamens zugrunde liegt. Wollen wir beispielsweise eine Content-Gruppe „Blog“ erstellen, so wählen wir als Option „Seite“ aus und fügen als Wert „/blog/“ ein.
Der Regelsatz lautet somit, dass alle Seiten, deren URL das Wort /blog/ enthalten, zu unserer Content-Gruppe „Blog“ hinzugefügt werden. Mit den Bedingungen ODER bzw. UND lässt sich die Regel erweitern. Google Analytics geht hier von der hinterlegten URL in der jeweiligen Datenansicht aus, in der die Content-Gruppe erstellt werden soll. In unserem Fall von www.luna-park.de. Damit ihr euch bewusstwerdet, welchen Website-Bereich ihr mit eurer Content-Gruppe gezielt auswerten wollt, solltet ihr euch nochmal an die Fragen zur Strukturierung erinnern.
Anlegen von Content-Gruppen mit einem regulären Ausdruck (Extraktion)
Mithilfe eines regulären Ausdrucks bzw. RegEx (Extraktion) lässt sich ein Teil der Seiten-URL filtern, der dann eine entsprechende Content-Gruppe bildet. Beim Anwenden eines regulären Ausdrucks (Extraktion) wird der Content anhand der URL, des Seitentitels oder des Bildschirmnamens (App) herausgetrennt und zu einer Content-Gruppe formiert. In unserem Beispiel wollen wir die Seiten nach dem Bildschirmnamen filtern. Wir haben daher unsere RegEx so adaptiert, dass er uns alle Bildschirmnamen herausfiltert, die das Wort blog enthalten. Im Anschluss werden diese Seiten in einer Content-Gruppe zusammengefasst.
Content-Gruppen per Tracking-Code anlegen
Die Aktivierung des Tracking-Codes ist ein wenig aufwendig und setzt ein gewisses Maß an Coding-Kenntnissen voraus. Dabei wird der generierte Code im Backend einer jeder Seite eingefügt, die in eine Content-Gruppe aufgenommen werden soll.
Welche Informationen liefern Content-Gruppen in Berichten?
Nach erfolgreicher Datenerhebung lassen sich beispielsweise Content-Gruppen im Bericht „Alle Seiten“ als primäre Dimension auswählen oder aber im Bericht „Landingpage“ als sekundäre Dimension zur besseren Erläuterung von Landingpages ergänzen.
Einen Mehrwert werdet ihr beispielsweise beim Seitenbericht über alle Seiten bemerken, wenn ihr die primäre Dimension „Seite“ in „Gruppierung nach Content“ ändert. Danach könnt ihr, sofern ihr eine Content-Gruppierung angelegt habt, diese im Drop Down-Menü auswählen. Für unser Beispiel haben wir eine Content-Gruppierung mit dem Namen „Bereiche“ angelegt, die die verschiedenen Besucher unterscheiden soll, die auf Teilen unserer Website unterwegs waren. Es gibt beispielsweise Besucher, die sich für unseren Blog (Blog-Besucher) interessieren oder Informationen über unser Unternehmen (Agentur-Besucher) einholen möchten. Mit den Marketing-Besuchern sehen wir die einzelnen Besuchergruppen in unseren Geschäftsbereichen SEO, Paid Ads oder Analytics. In unserem Fall ist dabei sehr auffällig, dass wir eine große Gruppe an Blog-Besuchern haben, die eine hohe Verweildauer aufweist.
In diesem Zusammenhang weisen wir nochmals auf die gründliche Planung vor Initiierung der Content-Gruppen hin, da Daten erst nach Erstellung der Gruppen erhoben werden. Änderungen sollten nachträglich möglichst vermieden werden. Falls es dennoch zu Änderungen in den Content-Gruppen kommen sollte, sind die erhobenen Daten höchstwahrscheinlich nicht mehr miteinander vergleichbar. Könnt ihr bestimmte Seiten eurer Website keiner Content-Gruppe zuordnen, ist das allerdings nicht weiter schlimm, da nicht jeder Bereich von Relevanz ist.
Fazit
In Summe bilden Content-Gruppen einen echten Mehrwert bei der Auswertung von Inhalten und können euch bei euren nächsten strategischen Schritten behilflich sein. Zum einen sind meist keine Entwicklerkenntnisse bei der Einrichtung notwendig. Zum anderen können sie flexibel angepasst werden und bieten einen Zusatznutzen für eine tiefere Analyse. Jedoch müssen die Gruppen im Vorfeld ordentlich geplant und mit den bestehenden Seiten abgeglichen werden, damit ein stetiger Analysevergleich über einen längeren Zeitraum gewährleistet werden kann.
Falls ihr Fragen zu der Einrichtung eurer Content-Gruppen habt, sind wir euch selbstverständlich gerne behilflich. Hinterlasst uns einfach einen Kommentar oder nehmt mit uns Kontakt auf.