Wenn ihr Kampagnen außerhalb der Google Werbenetzwerke schaltet (z.B. in Bing Ads, Yandex.direct oder Facebook) dann könnt ihr diese Daten zur besseren Übersicht der Gesamtwerbekosten und für eine Kostenanalyse in Google Analytics importieren. Hierfür benötigt ihr einen Kostendaten Upload. Wie das geht und worauf ihr achten müsst, erfahrt ihr hier am Beispiel von Bing Kampagnendaten.
Grundvoraussetzung: Damit ihr den Kostendatenimport erfolgreich durchführen könnt, müssen eure Kampagnen mit UTM Parametern vertaggt sein, da Google Analytics sie ansonsten nicht mit den Daten aus dem Datenimport matchen kann. Wenn ihr Kampagnen von Drittanbietern in Analytics tracken wollt, erfahrt ihr im Blogartikel von Madlena, wie dies geht.
Datenschema in Google Analytics erstellen
Um eure Kostendaten in Analytics importieren zu können, müsst ihr zuerst ein Datenschema erstellen, das euch dabei hilft die Daten der externen Quellen in Analytics zu integrieren.
Geht dafür in eurem Google Analytics Konto in den Verwaltungsbereich und wählt auf Property-Ebene „Datenimport“ ganz unten aus.
Anschließend seht ihr, wenn ihr vorher noch keinen Datenimport vorgenommen habt, nur einen leeren Bereich mit einem roten „Erstellen“ Button. Wenn ihr schon Datenschemata angelegt habt, sehr ihr diese hier.
Klickt nun auf den „Erstellen“ Button, um einen neuen Datenimport zu beginnen.
Im ersten Schritt müsst ihr dann den Datensatztyp auswählen. Klickt für den Kostendatenimport „Kostendaten“ an und dann auf „Fortfahren“.
Anschließend müsst ihr den Datenimport benennen. Verwendet hier am besten immer die Datenquelle im Namen, damit ihr später auf einen Blick seht, um welche Daten es sich handelt. Außerdem müsst ihr nun die Datenansichten auswählen, für die ihr die Kostendaten nutzen möchtet.
Im dritten Schritt geht es nun um die Erstellung des Datenschemas und die Auswahl der Daten, die ihr für eure Kostendatenanalyse braucht. Die Spalten Datum, Medium und Quelle müssen dabei standardmäßig vergeben werden, da Analytics mit Hilfe dieser Informationen die externen Daten mit den Google Analytics Daten matcht. Im zweiten Auswahlbereich müsst ihr mindestens eine Metrik auswählen. Allerdings sind sowohl Klicks als auch Impressionen und Kosten relevant, weshalb ich empfehlen würde hier alles auszuwählen.
Der dritte Auswahlbereich enthält zusätzliche Spalten, die ihr optional in euer Datenschema aufnehmen könnt. Ihr solltet jedoch darauf achten, anfangs nicht zu viele Daten gleichzeitig importieren zu wollen, da der Kostendatenimport recht fehleranfällig ist und ihr somit die Anzahl an möglichen Fehlern, die Analytics später ausspuckt, reduziert. Für einen Bing Datenimport machen hier die Spalten Kampagne und Anzeigeninhalt Sinn, wobei sich Anzeigeninhalt in meinem Fall auf die Anzeigengruppen in Bing bezieht. Bei meinem Beispiel wurde hier statt des Parameters für die Anzeigengruppe der Parameter für Anzeigeninhalt übergeben.
Wählt dann am Ende im Bereich „Funktionsweise von Importen“ die Funktion „Addieren“ aus (ist auch die Standardeinstellung) und klickt auf „Speichern“.
Anschließend ist euer Datensatzschema fertig erstellt und ihr könnt es in der Übersicht einsehen. Nun müsst ihr nur noch die Bing Daten entsprechend des Schemas aus Bing exportieren und in Analytics hochladen.
Bing Ads Anzeigengruppen Bericht erstellen
Um die Bing Daten in Analytics zu importieren, müsst ihr in Bing einen Anzeigengruppen Bericht erstellen. Dies muss auch fortlaufend nach dem ersten Datenimport manuell (am besten mntl.) geschehen, wenn ihr die Daten dauerhaft in Google Analytics analysieren wollt. Ich ziehe also immer am Anfang eines neuen Monats den Anzeigengruppen Bericht des letzten Monats aus Bing und importiere diesen dann in Analytics. Den Anzeigengruppen Bericht könnt ihr erstellen, indem ihr euch in euren Bing Account einloggt und in den Bericht-Bereich in der Navigation wechselt. Wählt links in der Auswahl der Standardberichte den Anzeigengruppen Bericht aus.
Wählt unter den allgemeinen Einstellungen „Tag“ als Zeiteinheit aus, da ihr in Google Analytics die Daten auch auf einer täglichen Basis einsehen wollt. Zeitraum ist dann der jeweilige Zeitraum den ihr betrachten wollt (Ich nehme hier wie gesagt immer den letzten Monat). Die Zeitzone müsst ihr dann auch noch an unsere anpassen.
Wählt nun außerdem die Metriken aus, die ihr auch im Datenschema in Analytics ausgewählt habt. In unserem Fall also Datum, Kampagne, Anzeigengruppe, Impressionen, Klicks und Ausgaben (Kosten).
Ladet den Bericht als CSV Datei herunter. Anschließend muss diese noch manuell bearbeitet werden, bevor ihr die Daten in Google Analytics hochladen könnt.
CSV Datei zum Upload in Analytics vorbereiten
Um sicher zu gehen, dass keine Fehler beim Importieren der Bing Daten in Excel passieren, könnt ihr euch am besten in Google Analytics in der Ansicht der Datenimporte das Datensatzschema eures erstellten Datensatzes als Excel-Datei-Vorlage downloaden und die Bing Daten in diese Vorlage hereinkopieren.
Dafür geht ihr wieder in Google Analytics über „Verwaltung“ auf Property Ebene in den Datenimport-Bereich und klickt auf den blau markierten Titel des von euch angelegten Datensatzschemas.
Hier klickt ihr auf „Schema abrufen“ und es öffnet sich ein Pop-up, das euch das Datensatzschema der Datei anzeigt.
Um die Excel Vorlage zu erhalten, klickt ihr dann auf „Schemavorlage herunterladen“ und es startet der Download der Vorlage als CSV Datei.
Als nächstes öffnet ihr die Vorlage und markiert die Spalte A, in der aktuell alle Spalten mit Komma getrennt liegen. Um die Daten korrekt einzutragen, müsst ihr nun die Daten vorübergehend in Spalten getrennt bearbeiten. Markiert also Spalte A und geht dann über die Navigation auf „Daten“ > „Text in Spalten“ und trennt die Daten nach Komma getrennt in Spalten auf. Wichtig ist, dass die Reihenfolge der Spaltenwerte in der Excel Datei genau der Reihenfolge entspricht, die ihr im Datensatzschema festgelegt habt.
Dann ordnet ihr die Daten aus eurem Bing Export den jeweiligen Spalten in der Excel Vorlage zu und kopiert diese in die jeweiligen Spalten. Die Spalte „ga:source“ befüllt ihr mit der jeweiligen Quelle eurer externen Daten, in meinem Fall also „bing“. Genauso macht ihr es mit der Spalte „ga:medium“ – in meinem Fall also „cpc“ für bezahlten Traffic. Außerdem muss die Datumsspalte noch anders formatiert werden, da Google Analytics das Datum in folgendem Format benötigt: JJJJMMTT. Zusätzlich müsst ihr das Format der Kostendaten abändern, so dass die Dezimalstellen mit einem Punkt getrennt werden und nicht mit einem Komma, da Google Analytics alle mit Komma getrennten Werte final als neue Spalte ausliest. Also geht ihr über „Datei“ > „Optionen“ > „Erweitert“ und löst das Häkchen am Punkt „Trennzeichen vom Betriebssystem übernehmen“ auf und tragt manuell folgendes ein:
Anschließend sieht meine Tabelle wie folgt aus:
Speichert die Excel Datei nun als .csv Trennzeichen getrennt ab. Anschließend müsst ihr noch einen kleinen Workaround vornehmen, da Excel standardmäßig Spalten in CSV Dateien mit Hilfe von Semikolons trennt, Google Analytics dies jedoch nicht korrekt auslesen kann und die Spalten mit Hilfe von Kommas getrennt werden müssen.
Öffnet die Datei also per Rechtsklick „Öffnen mit“ dem Editor und tauscht über die Suchen & Ersetzen Funktion (Strg + H) alle Semikolons mit Kommas aus. Anschließend könnt ihr die Datei wieder über Strg + S speichern.
Datenimport in Google Analytics hochladen
Um die fertige Excel Datei nun in Analytics hochzuladen, müsst ihr wieder über den Verwaltungsbereich auf „Datenimport“ gehen und beim gewünschten Datenschema rechts unter Aktion auf „Uploads verwalten“ klicken. Es öffnet sich eine Übersicht aller hochgeladenen Dateien, die auf dieses Datenschema angewendet wurden, inkl. Statusmeldung zum Upload.
Klickt nun auf den roten Button „Datei hochladen“ und wählt eure vorbereitete CSV Datei aus. Klickt auf „hochladen“. Anschließend arbeitet das System und entweder erscheint ein grüner Haken mit dem Status „Abgeschlossen“ oder ein roter mit dem Status „Fehlgeschlagen“.
Sollte Zweiteres passiert sein, könnt ihr über einen Klick auf „Fehlgeschlagen“ Näheres zum Grund des nicht erfolgreichen Updates erhalten. In unserem Fall wurden Umlaute in der Datei verwendet, die ebenfalls nicht erkannt werden von Analytics:
Ändert die Datei also dementsprechend noch einmal um und der Upload sollte erfolgreich verlaufen.
Anschließend könnt ihr die Daten in Analytics für eure Berichte und Kostenanalysen verwenden. Unter anderem findet ihr diese Daten im Bericht „Kostenanalyse“ über „Akquisition“ > „Kampagnen“ > „Kostenanalyse“. So könnt ihr Kosten und Nutzen eurer diversen Aktivitäten über AdWords hinaus in Google Analytics ganz einfach vergleichen und auswerten.