Externe Links sind nach wie vor ein wichtiger Rankingfaktor in der Google-Suche. Durch die laufenden Google Pinguin Updates verändert sich die Bewertung von Links stark. Links, die vor einem Jahr noch positiven Einfluss auf das Ranking einer Webseite hatten, können sich heute schon negativ auswirken (wie zum Beispiel bei expedia.de). So kommt es immer wieder zu Diskussionen darüber, was gute und was schlechte Links sind. Wichtig ist es, eine Linkaufbau-Strategie zu entwickeln, die auf langfristigen Erfolg ausgerichtet ist.
Grundsätzlich sollte Linkaufbau als ein Baustein der SEO Strategie verstanden und nicht alleine betrachtet werden. Markenaufbau und eine qualitativ hochwertige Website mit relevanten und guten Inhalten, spielen eine ebenso wichtige Rolle. Erst wenn diese Voraussetzung stimmen, bietet Linkaufbau eine gute Chance sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.
Inhaltsverzeichnis
Langfristige Linkaufbau-Strategie
Bevor eine der folgenden Maßnahmen umgesetzt werden kann, ist es wichtig, das eigene Linkprofil mit allen bestehenden Verlinkungen zu analysieren und Qualitätskriterien für einen Link und die Linkquelle zu definieren.
Qualitätskriterien sind beispielsweise folgende:
Guter Link: | Schlechter Link: | |
Thematische Relevanz | Die Website passt thematisch zum Linkziel oder sie hat eine thematisch passende Unterseite. | Die Website hat Links auf der Seite, die zu Linkzielen führen, die ein User nicht erwartet und keinen thematischen Zusammenhang darstellen. |
Ankertext | URLs, Markenname & User-Führende Linktexte gelten als natürlich. | Keyword-Link – Der Ankertext ist ein wichtiger Suchbegriff. |
Impressum | Klar auf der ersten Ebene der Seite erkennbar und eindeutig lesbar. | Als Bilddatei eingepflegt. |
Linkposition | Der Link befindet sich im Sichtfeld des Nutzers auf der Website. | Link, der auf jeder Website positioniert ist und sich im Footer oder im seitlichen Menü befindet. |
Besonders negativ bewertet Google die folgenden Links:
- Massenlinks
- Minderwertige Blogs, die nur zur Verlinkung dienen
- Links von unseriösen / Spamseiten
Insgesamt sollte das Linkprofil möglichst organisch wirken, daher ist es sinnvoll unterschiedliche Maßnahmen zum Linkaufbau parallel zu ergreifen.
Im Folgenden werden 6 Maßnahmen vorgestellt, die zu einem langfristigen Erfolg führen können:
1. Content Ideen für den Linkaufbau
Links, die über Content generiert werden, sind in der Regel organisch und daher ideal für den Linkaufbau.
Regelmäßige Blog Beiträge zu relevanten Themen werden gerne über Social-Media geteilt und von andern Blogs verlinkt. Besonders beliebt in diesem Zusammenhang sind Top-Listen oder Ranglisten, in denen die besten Eigenschaften zusammengefasst werden. Beispielsweise hat die Tirol Werbung GmbH in ihrem Blog die Top-Restaurants in Innsbruck zusammengestellt:
Interviews mit Promis und Experten zu relevanten Themen stellen für den User einen Mehrwert dar. Häufig besteht die Möglichkeit einen Link von der interviewten Person zu erhalten. In diesem Zusammenhang ist es selbstverständlich wichtig darauf zu achten, dass die befragte Person eine gute Website hat, welche die definierten Qualitätskriterien erfüllt.
Ratgeber mit mehr als 20 Seiten eignen sich hervorragend zum Linkbuilding. Hierbei ist es wichtig, dass die Inhalte redaktionell gut ausgearbeitet werden und wichtige Themen für die relevante Zielgruppe behandelt werden. Sinnvoll ist es in diesem Zusammenhang, die Zielgruppe zu kontaktieren und um eine Verlinkung zu bitten. Des Weiteren sollte der Ratgeber durch einen Blogartikel angeteasert werden.
Passende Infografiken, Whitepapers, Videos und Bilder bieten weitere Möglichkeiten hochwertigen Content zu erstellen, auf den gerne hingewiesen wird.
2. Wettbewerbsanalyse für den Linkaufbau
Bei der Wettbewerbsanalyse geht es darum zu schauen, wie viele Links Konkurrenten haben, von welchen Websites diese Links kommen und vor allem potentielle Linkquellen für die eigene Website im Backlink-Profil der Wettbewerber aufzudecken.
Dabei ist es entscheidend, zunächst die wichtigen Keywords für die eigene Seite zu definieren. Die Top-10 in der Google Suche zu einem bestimmten Keyword ergibt dann die jeweiligen Wettbewerber. Wichtig ist, dass die eigene Seite Onpage auf dem gleichen Niveau ist wie die der jeweiligen Wettbewerber.
Bei der Analyse der Wettbewerber stellen sich folgende Fragen:
- Welche Seiten ranken in den Top 10?
- Welcher Content befindet sich auf den entsprechenden Seiten?
- Ergeben sich daraus Optimierungen für die eigene Seite?
- Wie sieht das Backlink-Profil der Konkurrenten aus?
Beispielweise bewegen sich im Bereich Smartphone / Handy je nach Keyword die folgenden Akteure im Netz:
- Hersteller (z.B. Samsung, Apple, Google)
- Provider (z.B. Vodafone, E-Plus)
- Shops (z.B. Sparhandy.de, Rebuy.de)
- Online Magazine (z.B. Chip.de, Computerbild.de)
- Blogs (z.B. mobilegeeks.de, stadt-bremerhaven.de)
- Preisvergleicher (billiger.de, idealo.de)
Wen man also eine Analyse der Wettbewerber für die eigene Website in Angriff nehmen möchte, sollte man nicht nur die direkten Konkurrenten betrachten, sondern alle die, welche zu den wichtigsten Keywords ranken. Außerdem macht es auch Sinn, gezielt die eigenen Seiten und die Seiten der Konkurrenten genauer zu betrachten, welche die meisten Verlinkungen und Social-Signals haben. So bekommt man Ideen, welche Themen die Nutzer besonders begeistern und welche Zielgruppe, welche Themen besonders gerne verlinkt.
Ziel ist es, mit der Backlink-Profil-Analyse einen Maßstab im Vergleich zu den Konkurrenten zu erhalten und eine Orientierung zu erhalten, welche Links zum eigenen Profil passen. Es geht nicht darum, eine exakte Kopie des Konkurrenz-Profils aufzubauen.
3. Brand-Mentions für die Linkanalyse
Häufig wird die eigene Marke und/oder Produktmarken auf anderen Websites, in Blogs und Foren erwähnt, aber nicht verlinkt. Hier bietet sich die Chance, die Brand Erwähnungen zu prüfen und bei fehlender Verlinkung mit dem Website-Betreiber in Kontakt zu treten. In Foren besteht die Möglichkeit, offen an Diskussionen teilzunehmen. Sowohl positive als auch negative Themen sollten aktiv angegangen werden.
Finden lassen sich diese Brand-Mentions beispielsweise durch die Einrichtung von Google Alerts.
Google Alerts durchsucht die Google Suchmaschine nach neuen Themen in Blogs, News-Websites und anderen Websites zur eigenen Brand (z.B. luna-park GmbH) und anderen gewünschten Keywords bzw. Themen und schickt diese regelmäßig per Mail. Als Unternehmen bleibt man so informiert über aktuelle Berichte und Erwähnungen zur eigenen Brand und kann Linkpotentiale aufdecken.
4. Broken Linkbuilding
Beim Broken Linkbuilding geht es darum, Links auf Websites aufzuspüren, die nicht mehr funktionieren. Mit Hilfe der relevanten Keywords und speziellen Suchoperatoren lassen sich passende Linkseiten über die Google Suche finden. Folgende Suchoperatoren können beispielsweise verwendet werden:
Keyword intitle:links
Keyword inurl:links
Keyword inurl:ressourcen
Keyword „empfohlene Links“
Beim folgenden Beispiel erhält man die Suchergebnisse, welche zum Keyword „Versicherung“ ranken und das Wort „Links“ im Title haben.
Die gefundenen Seiten extrahiert man am besten in eine Liste z.B. in Excel. Auf den gefundenen Seiten prüft man im Anschluss die Links mit Hilfe von Browser Plugins wie z.B. Check my Links (Chrome), Link Checker (Firefox) oder Crawling Tools wie z.B. Sceamingfrog. Alle verlinkten Seiten, die keinen Statuscode 200 aufzeigen und einen Fehler verursachen, eignen sich für das Linkbuilding. Wenn die Qualität der gefundenen Seiten stimmt und man über thematisch passende Seiten verfügt, kann man den Seitenbetreiber auf den Broken-Link hinweisen und seinen eigenen als mögliches neues Linkziel angeben.
Broken Linkbuilding bringt Vorteile für alle beteiligten:
- Website-Betreiber bekommen Hilfe beim sauber halten ihrer Seite
- Google und auch die User mögen keine Links, die ins Leere laufen
5. Online-PR für den Linkaufbau nutzen
Primäres Ziel von Online-PR ist es, die Aufmerksamkeit für Marken, Produkte, Ereignisse, Personen und Unternehmen zu erhöhen und Multiplikatoren bzw. Zielgruppen zu überzeugen.
Beispielsweise startete Zalando 2014 erstmals eine Kampagne mit dem Titel „Zalando Fashion Blogger Awards 2014“. Gestreut wurde die Kampagne über Social-Media Kanäle, über Pressemitteilungen und Newsletter. Des Weiteren war eine Jury aus Mode- und Medienspezialisten an der Auswahl der Gewinner beteiligt.
Barbara Franzreb, Head of PR & Communications bei Zalando sagte folgendes über die Kampagne: „Wir schätzen Fashion Blogger sehr, die Arbeit mit ihnen ist besonders wertvoll für uns. Sie stärken unser Image und machen die Mode von Zalando zugänglich für ein junges Publikum. Indem sie auf kreative und überraschende Art und Weise tolle Looks präsentieren, helfen sie den Besuchern unserer Webseite, in unserem umfassenden Angebot ihre Lieblingsstyles zu finden.“
Ein Nebeneffekt solcher Kampagnen ist, dass viele Wertvolle themenrelevante Links von der richtigen Zielgruppe generiert werden. Nicht nur Blogger berichten darüber, sondern auch Medien und Magazine.
Links in Pressemitteilungen
Achtung: Häufig wird auch dazu geraten Links in Pressemitteilungen unterzubringen. Hierbei ist es wichtig, diese Links mit nofollow auszuzeichnen, da sonst ein Verstoß gegen die Google Richtlinien vorliegt. Viele Presseportale entfernen zudem auch Links aus Pressemitteilungen. Ist die Presse allerdings überzeugt von den News oder Artikeln und schreibt darüber, müssen neue Links, die daraus entstehen, nicht nofollow sein.
Ein nofollow Links sieht folgendermaßen aus:
<a href=â€https://www.luna-park.de/†rel=â€nofollowâ€>Hier kann dann deine URL stehen, oder ein anderer Text der verlinkt werden soll.</a>
6. Linkoptimierung – Fehler in der bestehenden Verlinkung aufspüren
Häufig ändert sich die URL-Struktur einer Website beispielsweise durch einen Relaunch, durch die Löschung von Unterseiten oder durch die Umstellung auf HTTPs. Ziel der Linkoptimierung ist es, die Linkpower für die bestehende Verlinkung zu erhöhen und die Qualität der Verlinkung zu verbessern, um somit positiven Einfluss auf das Ranking zu nehmen.
Der Linkoptimierungsprozess vollzieht sich in drei Schritten:
- Analyse der bestehenden Verlinkung
Verschiedene Tools wie die Webmaster-Tools, Majestic, Sistrix und andere ähnliche Tools geben die Möglichkeit sich einen Überblick über die eingehenden Links zu verschaffen. (Hier findet ihr eine Liste mit einer ganzen Reihe weiterer Online Marketing Tools.) Keines dieser Tools schafft es je nach Größe der Website alle Links auszugeben. Aber alle Datenquellen zusammengefasst ergeben eine gute Datenbasis der eingehenden Links einer Website.
- Prüfung & Bewertung der Links
Wenn die Datenbasis steht, geht es um die Prüfung und Bewertung der eingehenden Links. Die Praxis hat gezeigt, dass es sinnvoll ist, eine Vorlage beispielsweise in Excel zu erstellen, die die folgenden Analyse-Fälle berücksichtigt:
- Link läuft ins Leere und es wird ein 404-Fehler ausgegeben
- Weiterleitungen (301/302) sind falsch eingerichtet
- Link wurde inhaltlich falsch gesetzt und läuft aktuell auf die Startseite statt auf die Themenseite
- Internationale Links zeigen nicht auf die entsprechende Landesdomain
- „Gefährliche Links“ von Spamseiten wurden gesetzt
- Link wurde fehlerhaft gesetzt und funktioniert nicht
Eine Arbeitsdatei kann folgendermaßen aussehen:
- Definition der Optimierung & Umsetzung
Als nächstes sollte man für den Einzelfall entscheiden und genau überlegen, wie mit dem jeweiligen Problem umgegangen wird. Richtet man eine Weiterleitung auf die korrekte Zielseite ein oder bittet man den Websitebetreiber den Link zu entfernen oder um Korrektur des Linkziels.
Man sollte sich sehr genau überlegen, wie man den Website-Betreiber anspricht und keine vorgefertigten Massen-Emails versenden. Online-PR Tools wie Linkbird helfen dabei, einen Überblick über die Link-Aktivitäten zu behalten und gewährleisten eine Transparenz im Arbeitsprozess.
Fazit
Beim Linkaufbau in 2014 geht es nicht mehr darum, so viele Links wie möglich aufzubauen. Hier zählt ganz klar Qualität vor Quantität. Um langfristig in der Google-Suche erfolgreich zu sein, ist es wichtig, sowohl die Ist-Situation zu analysieren als auch eine Linkbuilding-Strategie zu entwickeln, die aus unterschiedlichen Maßnahmen besteht. Nur so lässt sich ein natürlich wirkendes Linkprofil aufbauen, das keine Gefahr läuft beim nächsten Google Update aus den Suchergebnissen ausgeschlossen zu werden.