Suchmaschinen gehören zu den Anwendungen im Internet, die am häufigsten verwendet werden. Sie ermöglichen Nutzern die gezielte Suche nach Informationen. Anders ist der Informationsflut im World-Wide-Web kaum Herr zu werden. In Deutschland gibt es viele verschiedene Suchmaschinen, die teilweise bestimmte Schwerpunkte legen. Am häufigsten wird allerdings die Google-Suche verwendet. Welche Suchmaschinen es sonst noch gibt und wie sie genutzt werden, erfahrt ihr hier.
Inhaltsverzeichnis
Suchmaschinen-Marktanteile Deutschland
Während Anfang der 2000er Jahre in Deutschland noch eine bunte Mischung aus verschiedenen Suchmaschinen genutzt wurde, hat sich Google über die Jahre zum Maß aller Dinge entwickelt. Über 90% aller Suchanfragen in Deutschland werden aktuell über Google getätigt.
Microsofts Suchmaschine bing liegt knapp über 5%. Die Suchmaschinen DuckDuckGo, Ecosia und Yahoo! halten sich zwischen 0,5 und 1%. Die beliebtesten Suchmaschinen in Deutschland:
| Suchmaschine | Desktop | Mobile | Tablet |
| 73,9% | 93,79% | 90,27% | |
| Bing | 16,7% | 0,8% | 4,59% |
| Yahoo! | 3,55% | 0,32% | 0,49% |
| Ecosia | 1,12% | 0,96% | 0,88% |
| DuckDuckGo | 2,19% | 1,03% | 1,16% |
| Yandex | 1,76% | 2,93% | 2,36% |
Daten aus März 2025 Ein bisschen anders sieht das Ganze aus, wenn wir uns die Zahlen getrennt nach Desktop- und mobilen Suchen (vom Smartphone aus getätigten Suchen) ansehen. Auf Desktop-Geräten liegt bing immerhin bei 10%. Mobile ist Google dagegen noch stärker als auf dem Desktop.
Während am PC Nutzer also auch gerne mal zu anderen Suchmaschinen greifen, kann Google sich auf dem Smartphone absolut durchsetzen.
Welche Arten von Suchmaschinen gibt es überhaupt?
Internet-Suchmaschinen lassen sich grob in drei Kategorien einteilen: indexbasierte Suchmaschinen, katalogbasierte Suchmaschinen und Metasuchmaschinen. Am häufigsten kommen die sogenannten indexbasierten Suchmaschinen vor. Diese Suchdienste lesen mit Hilfe eigener Programme (Crawler) selbstständig das Internet aus, bewerten und kategorisieren die gefundenen Websites und nehmen sie in ihren Suchindex auf. Wird dann eine Anfrage von einem Nutzer gestellt, können anhand dieses Indexes sehr schnell passende Ergebnisse ausgespielt werden. Zu dieser Kategorie gehören bekannte Suchmaschinen wie Google, bing und Yahoo!. Ein zweiter Typ ist die katalogbasierte Suchmaschine. Sie spielt Ergebnisse auf Grundlage eines von Menschen zusammengestellten Katalogs aus. Es wird also praktisch eine Liste mit Websites zusammengestellt, die – anstelle eines Algorithmus‘ – Menschen bewertet und kategorisiert haben. Beispiele für solche Suchdienste sind die Kindersuchmaschinen blinde-kuh und FragFinn. Anders als die ersten beiden Varianten greifen Metasuchmaschinen nicht auf einen eigenen Index oder Katalog zurück, um Suchergebnisse auszuspielen. Sie bedienen sich der Indices anderer Suchmaschinen, führen deren Ergebnisse zusammen und bereiten sie für Nutzer auf. So haben sie potenziell eine größere Datengrundlage. Ob diese die Ergebnisse nun besser oder zuverlässiger macht, sei dahingestellt. Vertreter dieser Kategorie sind die Suchmaschinen Apollo 7 und Metacrawler.com. Über diese drei Varianten hinaus gibt es auch Suchmaschinen, die zwar auf die Indices anderer Suchmaschinen zurückgreifen, darüber hinaus aber auch eigene Crawler haben und die Suchergebnisse noch einmal selbst bewerten und nach anderen Kriterien ausspielen. Hierzu zählt zum Beispiel die deutsche Suchmaschine MetaGer.
Alternativen zur Google-Suche
Dass Google in Deutschland so eine übermächtige Position einnehmen konnte, liegt vermutlich an den mangelnden Alternativen. So gibt es kaum noch größere deutsche Suchmaschinen, die ähnlich hochwertige Suchergebnisse liefern können wie Google oder auch bing. Die Qualität der Google-Suchergebnisse ist vor allem darauf zurückzuführen, dass diese stark personalisiert sind. Das heißt, jeder Nutzer bekommt abhängig von seinem Standort und seiner Suchhistorie andere Suchergebnisse ausgespielt, so dass sie zum jeweiligen Kontext des Nutzers passen. Zwar steht ein großer Teil der deutschen Bevölkerung dem amerikanischen Großkonzern und seiner Datensammelleidenschaft (die für die Ausspielung personalisierter Suchergebnisse notwendig ist) skeptisch gegenüber, wirkliche Alternativen werden jedoch vergleichsweise selten genutzt. Zu praktisch und bequem scheint die vertraute Google-Suche. Und so konnte Google seine Marktmacht in den letzten 20 Jahren kontinuierlich ausweiten. Vor dem Start von Google in Deutschland tummelten sich diverse Suchmaschinen wie MSN, Lycos, Altavista und Fireball im deutschen World-Wide-Web. Nach dem Launch von Googles deutscher Suche verloren diese Suchmaschinen immer weiter an Bedeutung und verschwanden schließlich völlig von der Bildfläche. Trotzdem gibt es Nutzer, die gezielt andere Suchmaschinen verwenden. Einige der alternativen Suchdienste grenzen sich bewusst von Google ab, indem sie sich entweder als besonders datenschutzfreundlich oder nachhaltig positionieren.
Bing & Yahoo! – Eine vielversprechende Allianz
Nachdem der Microsoft-Dienst MSN und die zugehörige Suchmaschine Live Search immer weiter an Bedeutung verloren, formierte sich das Unternehmen 2009 neu und launchte mit bing eine Suchmaschine, die Google echte Konkurrenz machen sollte. Um Synergien zu nutzen, verkündete das Unternehmen die Kooperation mit Yahoo!. Yahoo! ist zwar noch als eigene Suchmaschine aufrufbar, Technik und Ergebnisse werden aber von bing bereitgestellt. So kommen beide Suchmaschinen zusammengenommen immerhin auf einen Anteil von gut 5%. Sicherlich noch immer ein sehr kleiner Teil vom gesamten Markt, aber im Zuge der Verbreitung von Voice Search bestehen durchaus Chancen, dass bing seinen zweiten Platz noch weiter ausbauen kann. Denn bing ist erstaunlich gut aufgestellt, wenn es um das Thema Voice Search geht. Eigentlich kein Wunder, schließlich operierten bis vor kurzem drei der vier beliebtesten virtuellen Assistenten – Amazons Alexa, Microsofts Cortana und Apples Siri – mit bing als Grundlage für Online-Suchen. Apple hat Siri mittlerweile zwar auf die Google-Suche umgestellt, trotzdem scheint bing den Trend in Sachen Voice Search erkannt und genutzt zu haben. Man darf also gespannt sein, wie sich der Suchmaschinenmarkt in dieser Hinsicht zukünftig entwickelt.
DuckDuckGo

MetaGer

Ecosia

Startpage

Qwant

Web.de & t-online – Bereitgestellt durch Google
Die Internetportale WEB.de und t-online bieten auf ihren Seiten jeweils eigene Suchmasken für die Websuche an. Die Ergebnisse beziehen sie aber von Google – ähnlich wie bei der Allianz von bing und Yahoo. Neben WEB.de und nutzen auch andere Portale wie GMX oder AOL Google als Grundlage für den eigenen Such-Service. Der winzige Anteil der Suchmaschinen am großen Ganzen ist also auch nur ein scheinbarer, da auch dieser Google zugerechnet werden muss.
Kindersuchmaschinen
Kindersuchmaschinen haben noch keinen nennenswerten Marktanteil, besetzen aber eine Nische, die unter Eltern und Lehrkräften sehr gefragt ist – kindgerechte Suchergebnisse. Mit Kindersuchmaschinen wie FragFinn oder Blinde Kuh können Kinder den Umgang mit dem Internet und der Suchmaschine lernen, ohne dabei auf problematische Suchergebnisse zu stoßen. Diese Suchmaschinen führen Whitelists und spielen nur Suchergebnisse von Webseiten aus, die auf diesen Whitelists zu finden sind. Zumeist werden die Whitelists redaktionell erstellt, also händisch durch Mitarbeiter gepflegt. Dies führt dazu, dass Kindersuchmaschinen oft eher einem Webkatalog gleichen und wie ein Relikt aus den frühen Tagen des Internets wirken.
fragFinn.de

Blinde Kuh

Suchmaschinen-Beziehungsgeflecht
Auch wenn es also einige Alternativen zu Google auf dem Markt gibt, fällt aber auf, dass nicht jede dieser Suchmaschinen eine wirkliche Alternative ist, da viele ihre Ergebnisse aus dem Google-Index oder auch aus dem bing-Index ziehen. Dabei ist es gar nicht so leicht immer den Überblick zu behalten. In unserem Suchmaschinen-Beziehungsgeflecht haben wir euch einmal grafisch dargestellt, wie Google, bing und Co. in Beziehung zueinander stehen und welche Plattformen welche Inhalte von den beiden großen Suchmaschinen beziehen.
Entwicklung der Suchmaschinenmarktanteile
Die Welt der Suchmaschinen in Deutschland ist also ziemlich bunt und abwechslungsreich. Trotzdem wird Google in der nächsten Zeit seine marktbeherrschende Position sicherlich nicht plötzlich einbüßen müssen. Dennoch bleibt es spannend, ob die ernstzunehmende Konkurrenz in Form von bing den zweiten Platz nicht doch weiter ausbauen und Google so zumindest einen Teil der Nutzer abluchsen kann. In den letzten zwei Jahren hat zum Beispiel Ecosia an Beliebtheit gewonnen. Das Konzept für jede Suchanfrage einen Baum zu pflanzen, scheint sich in Zeiten des Klimawandels durchzusetzen.
Auch das Thema Voice Search wird hier sicherlich nochmal interessant. Zudem wächst das Bewusstsein für die eigenen Daten und den Schutz der Privatsphäre – vielleicht können (Meta-) Suchmaschinen, mit einem höheren Anspruch an den Datenschutz, zukünftig doch noch einen Sprung nach vorn machen und sich ihren Teil des Kuchens holen. Wir werden die Entwicklung weiter beobachten und euch natürlich auf dem Laufenden halten.
Neben diesen Entwicklungen rückt jedoch ein weiterer Aspekt immer stärker in den Fokus: der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Suchmaschinen, der das Sucherlebnis grundlegend verändern könnte.
Die Zukunft mit der KI-Suche
Neben den klassischen index- oder katalogbasierten Suchmaschinen gewinnen zunehmend auch KI-gestützte Suchanwendungen an Bedeutung. Diese Systeme nutzen große Sprachmodelle und moderne Algorithmen, um nicht nur einfache Linksammlungen bereitzustellen, sondern komplexe Fragen in natürlicher Sprache direkt zu beantworten. Immer häufiger entstehen dabei sogenannte Zero-Click-Ergebnisse, bei denen Nutzer die gesuchte Information sofort in der Suchmaschine selbst erhalten, ohne eine weitere Webseite besuchen zu müssen. Erste Ansätze wie Microsofts Integration von KI in bing oder Googles „Search Generative Experience“ zeigen, wie sich Suchmaschinen zu intelligenten Assistenten entwickeln. Für viele Anwender bedeutet das eine noch bequemere Nutzung – gleichzeitig wirft diese Entwicklung neue Fragen zur Transparenz der Quellen und zur Verlässlichkeit der Antworten auf. In diesem Zusammenhang gewinnt auch die Generative Engine Optimization (GEO) an Bedeutung. Dabei geht es darum, Inhalte so zu gestalten, dass sie in KI-Plattformen wie ChatGPT, Google AI Overviews oder Perplexity sichtbar werden – also in den generierten Antworten selbst zitiert oder hervorgehoben. GEO setzt auf AI-freundliche Inhalte mit klarer Struktur, natürlicher Sprache, technischer Zugänglichkeit und positiven Marken-Erwähnungen im Web, um Reichweite und Markenbekanntheit in dieser neuen digitalen Landschaft zu steigern.
Die folgende Grafik zeigt die Suchmaschinenmarktanteile verschiedener KI-Tools im Oktober 2025. ChatGPT dominiert mit 82,96 % deutlich den Markt, gefolgt von Microsoft Copilot mit 12,02 %. Perplexity hält mit 3,85 % einen kleineren, aber wachsenden Anteil, während Google Gemini (0,96 %) und Claude (0,48 %) nur eine geringe Rolle spielen.
Für die Zukunft lässt sich daraus ableiten, dass ChatGPT seine führende Position vorerst behaupten dürfte, insbesondere durch kontinuierliche Weiterentwicklung und starke Markenbindung. Microsoft Copilot könnte durch die enge Integration in Office-Produkte weiter wachsen, während spezialisierte Anbieter wie Perplexity mit innovativen Funktionen Nischen besetzen könnten. Neue Wettbewerber oder technologische Sprünge – etwa im Bereich multimodaler KI oder Unternehmenslösungen – könnten jedoch die Marktanteile in den kommenden Jahren neu verteilen.
Suchmaschinen Marktanteile in anderen Ländern:






Gut, dass es einen solchen Artikel gibt.
Vielen Dank für die Recherche!